# taz.de -- TV-Debatte der US-Republikaner: Gewohnt harte Bandagen | |
> Bei einer weiteren TV-Debatte der US-Republikaner gerieten Donald Trump | |
> und Ted Cruz aneinander. Auch die Demokratin Hillary Clinton bekam ihr | |
> Fett weg. | |
Bild: Alle reden gleichzeitig: Donald Trump (l.) hat nicht nur ein Problem mit … | |
North Charleston ap | Wenige Wochen vor der ersten Vorwahl haben die | |
republikanischen Präsidentschaftsbewerber bei einer TV-Debatte mit harten | |
Verbalattacken zu punkten versucht. | |
Im Blickpunkt standen vor allem Milliardär Donald Trump und Texas‘ Senator | |
Ted Cruz, der sich mit Blick auf seinen Geburtsort in Kanada gegen Fragen | |
über die Zulässigkeit seiner Kandidatur wehrte. Dominiert wurde die | |
Diskussion zudem von massiver Kritik an der Sicherheits- und | |
Wirtschaftspolitik von Präsident Barack Obama. | |
An der von Fox Business Network übertragenen TV-Debatte in North Charleston | |
im US-Staat South Carolina nahmen am Donnerstagabend (Ortszeit) neben Trump | |
und Cruz der Senator von Florida, Marco Rubio, Ohios Gouverneur John | |
Kasich, New Jerseys Gouverneur Chris Christie, der Ex-Gouverneur von | |
Florida, Jeb Bush, sowie der pensionierte Neurochirurg Ben Carson teil. | |
Die Redeschlacht fiel in die Zeit einer heißen Wahlkampfphase: Am 1. | |
Februar wird mit dem Zusammenkommen des ersten Wahlausschusses in Iowa der | |
Startschuss zur Kür des Präsidentschaftskandidaten gegeben. Seit Monaten | |
führt Trump das Bewerberfeld seiner Partei an. | |
## Hinderliche Herkunft? | |
Zuletzt konnte jedoch Senator Cruz in Iowa in den Umfragen zu dem | |
Immobilienmogul aufschließen. Dies wertete Cruz in der TV-Debatte denn auch | |
als Grund, warum Trump seinen Geburtsort Kanada zum Thema gemacht habe. | |
„Die Verfassung hat sich nicht geändert – die Umfragewerte schon“, erkl�… | |
Cruz. | |
Der 45-Jährige wurde in Kanada geboren. Trump verwies daher zuletzt auf die | |
US-Verfassung, wonach nur gebürtige Amerikaner Präsident werden können. | |
Cruz verteidigte seine Kandidatur indes damit, dass seine Mutter | |
US-Bürgerin sei, was die meisten Verfassungsrechtler ähnlich sehen. | |
Trump gab zu, dass er seine Kritik anbringe, weil Cruz derzeit im Aufwind | |
sei. Doch gehe es ihm darum, dass die Demokraten Cruz vor Gericht bringen | |
könnten, sollte er der Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden. | |
Cruz‘ Geburt in Kanada hinterlasse ein „großes Fragezeichen auf Ihrem | |
Kopf“, rief ihm Trump zu. „Das können Sie der Partei nicht antun.“ | |
Die als moderater geltenden Kandidaten versuchten mit den Themen Wirtschaft | |
und nationale Sicherheit Akzente zu setzen. Der Gouverneur von New Jersey, | |
Chris Christie, distanzierte sich vom optimistischen Bild, das Obama jüngst | |
in seiner [1][Rede zur Lage der Nation] von den USA gezeichnet hatte. „Am | |
Dienstagabend habe ich Märchenstunde mit Barack Obama geguckt, und es hörte | |
sich an, als ob alles in der Welt toll läuft“, erklärte Christie. | |
## Vorwürfe gegen Clinton | |
Der Ex-Gouverneur Floridas, Jeb Bush, deutete an, das Land sei unter Obama | |
weniger sicher. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary | |
Clinton wäre ein „nationales Sicherheitsdesaster“, erklärte Bush zudem. | |
Floridas Senator Marco Rubio ging weiter und sprach der früheren | |
US-Außenministerin die Eignung als Oberbefehlshabende ab. Zudem warf er | |
Clinton vor, mit geheimen Informationen geschludert und die Familien der | |
bei dem Anschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi 2012 getöteten | |
Amerikaner belogen zu haben. | |
Trump blieb bei seiner umstrittener Forderung nach einem vorläufigen | |
Einreiseverbot für Muslime. Grund sei die Furcht vor dem Terrorismus aus | |
dem Ausland, erklärte er. Er bereue seinen Vorschlag nicht. Im Übrigen | |
hätten seine Umfragewerte zugelegt, nachdem er den Plan verkündet habe, | |
sagte Trump. | |
Bush rief ihn indes zum Umdenken auf. Die Forderung Trumps sende ein Signal | |
an die arabische Welt, dass es der USA mit der Führung der globalen | |
Koalition gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ nicht ernst sei. „Es | |
gibt einen besseren Weg. Wir müssen führen“, sagte Bush. | |
15 Jan 2016 | |
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