| # taz.de -- Konflikt im Jemen: Streubomben über Sanaa | |
| > Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition soll die international | |
| > geächtete Waffe eingesetzt haben. Laut UN könnte das als Kriegsverbrechen | |
| > eingestuft werden. | |
| Bild: Zerstörung in Sanaa, 8. Januar 2016. | |
| New York afp | UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich besorgt über | |
| Berichte geäußert, wonach die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition | |
| Streubomben im Jemen einsetzt. Er habe „beunruhigende“ Informationen über | |
| einen Angriff mit Streubomben auf die Hauptstadt Sanaa am Mittwoch | |
| erhalten, erklärte Ban am Freitag in New York. | |
| Der Einsatz solcher Waffen in dicht besiedelten Gegenden könne aufgrund | |
| seines „willkürlichen Charakters“ als Kriegsverbrechen gewertet werden. | |
| Streubomben sind laut einer internationalen Konvention von 2008 | |
| international geächtet. Weder Saudi-Arabien noch die USA unterzeichneten | |
| jedoch diese Konvention. | |
| Anfang der Woche hatte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte erklärt, | |
| dass sein Team im Jemen die Reste von 29 Streubomben in einem Distrikt im | |
| Nordwesten des Landes gefunden habe. Am Donnerstag warf auch die | |
| Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) der Militärkoalition | |
| den Einsatz von Streubomben vor. Demnach trafen sie ein Wohngebiet der | |
| jemenitischen Hauptstadt. | |
| ## Menschenrechtsgesandter der UN darf bleiben | |
| Derweil machte die Regierung in Sanaa nach Angaben von Diplomaten ihre | |
| Entscheidung rückgängig, den UN-Menschenrechtsgesandten für den Jemen | |
| auszuweisen. Das Außenministerium habe die Vereinten Nationen bereits | |
| darüber informiert, eine offizielle Bestätigung werde folgen, sagten | |
| Diplomaten in New York. | |
| Sanaa hatte den UN-Vertreter George Abu al-Zulof zur unerwünschten Person | |
| erklärt. Begründet wurde dies damit, dass der UN-Gesandte nicht neutral | |
| sei. Ban protestierte gegen die geplante Ausweisung und erklärte, er habe | |
| „volles Vertrauen“ in al-Zulof. | |
| Seit September 2014 kämpfen Truppen des sunnitischen Präsidenten Hadi gegen | |
| schiitische Huthi-Rebellen und deren Verbündete. Die regierungsnahen | |
| Kämpfer werden durch die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz | |
| unterstützt. In dem Konflikt wurden seit März 2015 rund 6000 Menschen | |
| getötet und 28.000 verletzt. | |
| 9 Jan 2016 | |
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