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# taz.de -- Umweltbundesamt warnt vor Risiken: Glyphosat im Urin
> Das Umweltbundesamt hat über 15 Jahre lang untersucht, ob sich das
> Pflanzengift im Urin nachweisen lässt. Nun wurde ein Anstieg
> festgestellt.
Bild: Pinkelpause mit Gift im Urin.
Berlin taz | Es ist das derzeit umstrittenste Pflanzengift: Die deutschen
Bauern versprühen Glyphosat auf knapp 40 Prozent ihrer Äcker. Kleingärtner
halten mit dem Unkrautvernichter, der auch unter der Marke Round-Up bekannt
ist, Wege von unerwünschtem Grün frei. Nun hat sich das Umweltbundesamt
(UBA) in die Debatte eingemischt – und warnt vor möglichen
Gesundheitsrisiken.
Die Experten in Deutschlands oberster Umweltbehörde haben über 15 Jahre
hinweg untersucht, ob sich Glyphosat im Urin nachweisen lässt. Festgestellt
haben sie einen deutlichen Anstieg der Belastungen. 2013 fanden sie bei
knapp 60 Prozent der getesteten Personen – Studierende, die nicht von
Berufs wegen mit Glyphosat hantieren – Rückstände im Urin. 2015 waren es
zwar nur 40 Prozent, aber auch das ist im Vergleich zum Jahr 2001 immer
noch bemerkenswert. Damals waren nur 10 Prozent der Proben belastet.
Das UBA räumt zwar selbst ein, dass „selbst der höchste gemessene Wert um
den Faktor 1.000 niedriger“ liege, als die EU-Lebensmittelbehörde EFSA für
vertretbar hält. Es sieht aber „weiteren Forschungsbedarf, insbesondere zur
Belastung bei Kindern“ – und stellt sich damit gegen das Bundesinstitut für
Risikobewertung, das BfR.
Dieses urteilte unlängst, dass „von Glyphosat keine Gefahren für die
Gesundheit“ ausgehen. Dass die Internationale Agentur für Krebsforschung
der Weltgesundheitsorganisation die Chemikalie im März 2014 als
„möglicherweise krebserregend“ einstufte, änderte daran nichts.
Die EU will Mitte dieses Jahres entscheiden, ob sie Glyphosat weiter
zulassen wird. UBA-Chefin Maria Krautzberger will grundsätzlich weniger
Chemie auf dem Acker. Am Donnerstag legte sie auch ein „5-Punkte-Programm
für einen nachhaltigen Pflanzenschutz“ vor. Glyphosat sei nur eines von
vielen Mitteln. Ihr „massiver Einsatz“ vernichte Ackerkräuter und Insekten
– und damit biologische Vielfalt. Krautzberger: „Dass es anders geht, zeigt
der Ökolandbau, der weitgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichtet.“ Sie
hält eine Abgabe auf Pflanzenschutzmittel für „erwägenswert“.
21 Jan 2016
## AUTOREN
Hanna Gersmann
## TAGS
Schwerpunkt Glyphosat
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Gift
Umweltbundesamt
Urin
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Chemikalien
Bundesinstitut für Risikobewertung BfR
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Bundesinstitut für Risikobewertung BfR
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