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# taz.de -- Kommentar Syrische Opposition in Riad: So geht es nicht
> Die Assad-Gegner streiten sich in Saudi-Arabien. Das liegt vor allem an
> einer islamistischen Gruppe. Außerdem fehlen wichtige
> Oppositionsvertreter.
Bild: Was will uns Assad – der in Riad natürlich nicht mit am Tisch sitzt �…
Das Treffen von über 100 Vertretern der syrischen Opposition in der
saudischen Hauptstadt Riad verlief weitgehend im Streit. Ein angeblich
vereinbarter Acht-Punkte-Katalog enthält lediglich bereits vorab bekannte
Gemeinsamkeiten (wie die strikte Ablehnung jeglicher künftigen Rolle für
Präsident Assad), spart aber zentrale Streitpunkte aus (unter anderem die
Frage, ob Syrien künftig ein islamischer oder ein laizistischer Staat sein
soll).
Natürlich war von dieser ersten Zusammenkunft diverser islamistischer und
laizistischer, bewaffneter und unbewaffneter Oppositionskräfte , die sich
nicht nur politisch, sondern zum Teil auch militärisch bekämpfen,
realistischerweise noch keine Einigung auf eine gemeinsame Delegation und
Strategie für künftige Verhandlungen mit der Regierung Assad zu erwarten.
Doch das autoritäre , kompromisslose Auftreten insbesondere der
radikal-islamischen Gruppe Ahrar al-Scham in Riad und ihre ultimative
Forderung nach dem Ausschluss anderer Gruppen, lassen befürchten, dass
diese Einigung auch bei künftigen Treffen nicht gelingen wird.
Ob Ahrar al-Scham einst einer gemeinsamen Oppositionsdelegation für
Verhandlungen angehören soll, hängt wesentlich von der Bündnisstrategie der
USA ab. Russland und Iran sind dagegen. Denn Ahrar al-Scham ist eng
verbunden mit der Al-Nusra-Front, dem syrischen Ableger des
al-Qaida-Netzwerkes. Dennoch betrachtet die Obama-Administration die
Al-Nusra-Front nach wie vor als potentielle Verbündete im Kampf gegen den
„Islamischen Staat“.
Soll die Oppositionsdelegation für künftige Verhandlungen zumindest
einigermaßen repräsentativ sein für die syrische Bevölkerung, müssen ihr
deutlich mehr Frauen angehören, als jetzt in Riad dabei waren sowie
unverzichtbar Vertreter aus den Kurdenregionen im syrischen Norden. Es war
ein großer Fehler, dass Saudiarabien die Kurden auf Wunsch der Türkei erst
gar nicht nach Riad eingeladen hat, worauf die Kurden zusammen mit Arabern
und Assyrern im Nordosten Syriens prompt ihre eigene Oppositionskonferenz
veranstaltet haben.
Die USA und Russland als die Hauptsponsoren des politischen Prozesses für
eine Beendigung des Syrienkrieges müssen dafür sorgen, dass dieser Fehler
bei nächsten Treffen der Oppositionskräfte nicht wiederholt wird.
10 Dec 2015
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Saudi-Arabien
Baschar al-Assad
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