| # taz.de -- Schweizer Regierung neu gewählt: Die Rechten bekommen zwei Sitze | |
| > Die SVP bildet nun mit der FDP im Bundesrat eine Mehrheit rechts von der | |
| > Mitte. Von ihren drei Kandidaten erhielt der moderateste die meisten | |
| > Stimmen. | |
| Bild: Stimmenauszählung bei der Wahl der Bundesräte durch das Schweizer Parla… | |
| Bern dpa/rtr/taz | Die Schweizer Regierung rückt weiter nach rechts. Die | |
| beiden Kammern des Parlaments wählten am Mittwoch Guy Parmelin von der | |
| Schweizerischen Volkspartei (SVP) in den Bundesrat. Die rechtskonservative | |
| SVP kommt damit auf zwei der sieben Sitze in der von vier Parteien | |
| gebildeten Koalitionsregierung. Darin haben die beiden rechtsgerichteten | |
| Parteien SVP und FDP mit zusammen vier Vertretern nun die Mehrheit. | |
| Guy Parmelin konnte sich erst im dritten Wahlgang mit seinem | |
| innerparteilichen Gegner Thomas Aeschi durchsetzen, auf den 88 Stimmen | |
| entfielen. Der Norman Gobbi, Mitglied der Tessiner Lega kam nur noch auf | |
| elf Stimmen. Der aus der französischsprachigen Westschweiz stammende | |
| Parmelin galt der politischen Konkurrenz als das kleinste Übel der zur Wahl | |
| stehenden SVP-Kandidaten. Vor allem gegen Thomas Aeschi gab es Widerstand | |
| im Parlament, gilt er doch als ein Ziehsohn des Unternehmers und | |
| Ex-Parteichefs Christoph Blocher. Dieser war in den Neunzigerjahren | |
| maßgeblich für die Verwandlung der vormaligen Bauernpartei SVP zur | |
| rechtspopulistischen Kraft verantwortlich. | |
| Bei der Nationalratswahl im Oktober war die SVP mit einem Programm zur | |
| Verschärfung des Asylrechts und zur Reduzierung der Einwanderung auch von | |
| EU-Bürgern stärkste politische Kraft geworden. Sie plädiert zudem dafür, | |
| dass sich die Schweiz stärker von der Europäischen Union abgrenzt. | |
| Zum Auftakt der Wahlversammlung verabschiedete das Parlament | |
| Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Die Politikerin der kleinen | |
| Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) hatte ihren Platz am Kabinettstisch | |
| für einen zweiten Minister der Rechtspopulisten freigemacht. | |
| Die Wiederwahl der anderen sechs Kabinettsmitglieder erweis sich als | |
| sichere Sache. Ueli Maurer, der bisher alleine für die SVP am | |
| Regierungstisch saß, erhielt eine komfortable Mehrheit. Die meisten | |
| Stimmen, nämlich 217, konnte Didier Burkhalter von der bürgerlich-liberalen | |
| FDP auf sich vereinen. Auch der FDP-Politiker Johann Schneider-Amman bleibt | |
| im Bundesrat. Die Sozialdemokraten (SP) werden durch Simonietta Sommeruga | |
| und Alain Berset repräsentiert, die Christdemokraten durch Doris Leuthard. | |
| Die Verteilung der Ministerien unter den sieben Bundesräten findet im | |
| weiteren Verlauf des Monats statt. | |
| 9 Dec 2015 | |
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