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# taz.de -- Nach Hetze gegen Muslime: Philologe entschuldigt sich
> Seine Wortwahl sei „unglücklich und missverständlich“ gewesen, sagt der
> Philologie-Verbandschef von Sachsen-Anhalt. Er hatte vor Sex mit
> Flüchtlingen gewarnt.
Bild: Afghanische Flüchtlinge in Halberstadt (Sachsen-Anhalt).
Merseburg afp | Nach Kritik an seinen Äußerungen über Muslime hat sich der
Vorsitzende des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt entschuldigt. Er habe
niemals die Absicht gehabt, „Menschen anderer Religionen, Nationen und
Kulturen zu diffamieren, Ängste zu schüren, nationalistische Klischees zu
bedienen oder zu pauschalisieren“, erklärte Verbandschef Jürgen Mannke am
Montag auf der Webseite des Landesverbandes. „Die Wortwahl einiger Passagen
sehe ich im Nachhinein als unglücklich und missverständlich gewählt.“ Daf�…
wolle er sich entschuldigen.
Hintergrund ist ein von Mannke unterzeichneter Artikel in der aktuellen
Verbandszeitschrift, in dem deutsche Mädchen vor Sex mit muslimischen
Männern gewarnt werden ([1][taz berichtete], [2][Zeitschrift als PDF]).
Diese kämen „nicht immer mit den ehrlichsten Absichten“, heißt es in dem
Text. Dabei wird auf Berichte „in Gesprächen mit Bekannten“ über eine
Zunahme sexueller Belästigungen verwiesen. In dem Verband organisierte
Lehrer werden weiter aufgefordert, Mädchen vor einem „oberflächlichen
sexuellen Abenteuer“ mit muslimischen Männern zu warnen. Grundsätzlich
bekennt sich Mannke aber zur Aufnahme von Flüchtlingen.
Auch die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, Iris
Seltmann-Kuke, die den Artikel mit unterzeichnet hatte, drückte ihr
Bedauern aus. Zugleich verwahrte sie sich gegen den Vorwurf der
Fremdenfeindlichkeit. „Den bei einigen entstandene Eindruck des Artikels,
es könne sich um einen Aufruf zu Fremdenhass oder Hetze gegen Flüchtlinge
handeln, weise ich entschieden zurück und ich möchte mich ausdrücklich von
fremdenfeindlichen Äußerungen distanzieren“, erklärte sie auf der Webseite.
Zuvor hatte sich der Deutsche Philologenverband von den umstrittenen
Aussagen in dem Artikel distanziert. Diese seien „nicht berechtigt und
nicht akzeptabel“, sagte der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger am
Wochenende der „Mitteldeutschen Zeitung“. Auch Sachsen-Anhalts
Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) hatte Mannke und Seltmann-Kuke
vorgeworfen, sie würden „Gerüchte verstärken“ und „Halbwahrheiten
verbreiten“.
9 Nov 2015
## LINKS
[1] /Ressentiments-gegen-Fluechtlinge/!5246298
[2] http://www.phvsa.de/files/gisa/Zeitschrift_03-2015_WEB.pdf
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