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# taz.de -- Nach dem rot-schwarzen Eklat in Berlin: „Wir ducken uns nicht weg…
> Auch nach den heftigen Angriffen des Regierenden Bürgermeisters will
> Berlins CDU weiter mit der SPD regieren, betont ihr Generalsekretär Kai
> Wegner.
Bild: Zwischen sie passt kein Müller: Kai Wegner (r.) und Innensenator Frank H…
taz: Herr Wegner, wie viele Tage geben Sie der Regierungskoalition mit den
Sozialdemokraten noch?
Kai Wegner: Wir haben einen klaren Regierungsauftrag. Der endet im
September 2016. Wir als CDU wollen dieser Verantwortung gerecht werden.
Kein bisschen verschnupft nach den Angriffen des Regierenden Bürgermeisters
Michael Müller auf die CDU-Senatoren Czaja und Henkel bei der Plenarsitzung
am Donnerstag?
Selbstverständlich. Wir waren schon sehr irritiert über die Art und Weise
dieser Regierungserklärung.
Irritiert, das klingt ja harmlos.
Wir haben uns schon sehr gewundert, wie ein Regierender Bürgermeister so
spalten kann. Die Regierungserklärung von Michael Müller war
verantwortungslos und unangemessen, auch im Ton. Ich glaube, wir müssen
diese großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, gemeinsam lösen. Die
Stadt und die Menschen erwarten das zu Recht.
Die Scheidung läuft und droht ziemlich schmutzig zu werden, schreibt eine
Zeitung. Stimmen Sie zu?
Am 18. September 2016 werden die Wählerinnen und Wähler ihre Stimme
abgeben. Dann schauen wir mal.
So lange wollen es die Konservativen noch mit den Sozialdemokraten
aushalten? Das ist doch Masochismus.
Die CDU hat Verantwortung für Berlin übernommen. Dieser Verantwortung
wollen wir gerecht werden.
Müllers Umgangsformen grenzen schon an häusliche Gewalt.
Das Thema ist zu ernst, um es für parteipolitische Spielchen zu nutzen. Die
Menschen der Stadt erwarten zu Recht Antworten auf die großen
Herausforderungen. Berlin steht vor einer echten Bewährungsprobe. Da gilt
es keine großen Reden zu schwingen, sondern die Probleme abzuarbeiten. Das
erwarten wir auch vom Regierenden Bürgermeister.
Die CDU hat also keinen Arsch in der Hose zu sagen: „Herr Müller, so nicht.
Tschüss!“?
Doch, den haben wir, weil wir sagen, wir haben Verantwortung für diese
Stadt. Wir tauchen nicht ab. Wir ducken uns nicht weg. Wir erwarten, dass
Herr Müller zu seiner Verantwortung steht und nicht nur auf andere zeigt.
Der richtige Platz für eine solche Debatte wäre die Senatssitzung gewesen.
Rechnen Sie damit, dass die SPD die Koalition auf ihrem Parteitag am
Samstag platzen lässt?
SPD-Parteitagen ist alles zuzutrauen. Aber ich erwarte von den
Sozialdemokraten, dass man gemeinsam die Verantwortung übernimmt.
Haben Sie, Czaja oder Henkel inzwischen mit Müller telefoniert?
Ich habe es nicht getan. Aber Herr Müller wäre gut beraten, mit einigen von
uns zu telefonieren. Wenn ich mir die Kommentarlage in den Medien angucke,
da kommt er nicht nur gut bei weg.
Der Applaus überwiegt aber – nach dem Motto, endlich Tacheles geredet.
Tacheles reicht nicht. Herr Müller hat die Flüchtlingsproblematik zur
Chefsache erklärt. Nun erwarten wir auch Antworten und Lösungen.
13 Nov 2015
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
CDU Berlin
Michael Müller
Koalition
Flughafen Tempelhof
Flüchtlinge
Berliner Senat
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