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# taz.de -- Menschliche Schutzschilde in Syrien: Rebellen sperren Gefangene in …
> In Syrien haben Rebellen Menschen in Käfige gesperrt. Damit sollen sie
> Luftangriffe verhindert haben wollen. Menschenrechtler sprechen von
> Kriegsverbrechen.
Bild: Eingesperrt zur Abschreckung: Die Gefangenen sollen Luftangriffe des Regi…
Beirut AFP | Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat
syrischen Rebellen wegen des Missbrauchs von Gefangenen als menschliche
Schutzschilde Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die Organisation äußerte sich
zu am Wochenende aufgetauchten [1][Videos], denen zufolge dutzende
Gefangene in Käfigen an verschiedenen Orten der Region Ost-Ghuta bei
Damaskus platziert wurden, um dadurch Angriffe der Regierungstruppen zu
verhindern. Es handele sich um Geiselnahmen und eine Verletzung der
persönlichen Würde, was beides Kriegsverbrechen seien, urteilte HRW in
einer Erklärung.
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte machte
die einflussreiche Gruppe Dschaisch al-Islam für die Käfig-Aktion
verantwortlich. Die Gruppe wird als die wichtigste Rebellengruppe in der
Hauptstadtregion angesehen. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind von
unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Laut HRW gab es ähnliche Vorfälle bereits im September in zwei von den
Regierungstruppen gehaltenen und von Rebellen belagerten Städten in der
Provinz Idlib. Allen Konfliktparteien in dem komplexen syrischen
Bürgerkrieg werden Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt.
Am Dienstag wurde nach einem Bericht der Staatsmedien überdies ein
syrischer Reporter nahe Damaskus getötet, der für einen amtlichen Radio-
und einen örtlichen Fernsehsender arbeitete. Batul Muchlis al-Warar sei bei
einem Beschuss von „Terroristen“ in Harasta in Ost-Ghuta getötet worden,
berichtete das Staatsfernsehen. Die syrische Führung bezeichnet alle ihre
Gegner als „Terroristen“. Harasta wird von Rebellen kontrolliert. Die
Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Tod des
Journalisten.
Syrien gilt derzeit als einer der gefährlichsten Orte für Journalisten.
Seit Beginn des Konflikts im März 2011 wurden nach Angaben der Organisation
Reporter ohne Grenzen mindestens 48 Journalisten in dem Land getötet. Viele
wurden überdies von Regierungstruppen oder Oppositionskräften festgenommen
oder von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) entführt und
getötet.
3 Nov 2015
## LINKS
[1] http://www.youtube.com/watch?v=krjTdY4YrY8
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Schwerpunkt Syrien
Kriegsverbrechen
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