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# taz.de -- „Hass hilft“ – Aktion gegen Rechts: Wir haben euch was mitgeb…
> Geld, Geld, Geld. Die Kampagne „Hass hilft“ wandelt Hasskommentare auf
> Facebook in Spenden für Flüchtlinge und rechte Aussteiger um.
Bild: Da gab es auch schon Hass. Und eine Aktion dagegen. Der Rudolf-Hess-Geden…
Berlin taz | Auf Facebook begegnet man des Öfteren Kommentaren wie diesem:
„Anpacken, zusammendreschen und dann an einem Seil um den Hals aus
Deutschland rauszerren.“ Immer wieder bleiben die beleidigenden und
hetzerischen Kommentare stehen, ohne dass sie von Facebook gelöscht werden.
Die Berliner Initiative „Zentrum Demokratische Kultur“ (ZDK) geht nun mit
der Spendenaktion „Hass hilft“ dagegen an.
Für jeden gefundenen Hasskommentar im Internet spenden die Organisatoren
einen Euro. Die Idee hinter der Aktion: Der Hass soll sich selbst
beseitigen. Immer wenn die Aktivisten einen Hass-Post im Internet finden,
melden sie ihn Facebook und vermerken einen zu spendenden Euro. „Entweder
hören die Online-Hasser auf zu kommentieren“, heißt es auf der Webseite,
„oder sie sammeln Geld gegen ihre fremdenfeindlichen Interessen.“ Das Geld
geht an die Initiativen „Aktion Deutschland hilft“, die Flüchtlinge
unterstützt, und „Exit Deutschland“, die Menschen beim Ausstieg aus der
rechtsradikalen Szene hilft.
Zur Finanzierung konnte „Hass hilft“ den FC Sankt-Pauli, den TV-Sender Sky
und Facebook selbst gewinnen. Dass Facebook die Aktion mitfinanziert, ist
ein entscheidendes Detail. Die Initiatoren hoffen, dass durch die
Zusammenarbeit auch konsequenter gegen gemeldete Hasskommentare vorgegangen
wird. „In den nächsten Tagen werden wir ein Tool einrichten“, sagt
ZDK-Sprecher Fabian Wichmann, „mit dem auch andere Teilnehmer die
Hasskommentare auf unserer Seite vermerken können“. Bisher kann das nur das
ZDK selbst. Bis dahin werden die Nutzer vor allem dazu ermutigt, die
Kommentare bei Facebook zu melden, oder sie im Falle von Rechtswidrigkeit
anzuzeigen.
Das ZDK setzt sich seit 1997 für demokratische Kultur ein und bekämpft
dabei vor allem extremistisches Gedankengut. Aufsehen erregte bereits im
vergangenen Jahr die ZDK-Aktion „Rechts gegen rechts“. Bei dieser sammelten
die Organisatoren Geld für jeden Schritt [1][des Rudolf-Hess-Gedenkmarsches
im bayerischen Wunsiedel]. Insgesamt 10.000 Euro Spenden gingen damals an
„Exit Deutschland“. Das ZDK nannten es den „größten unfreiwilligen
Spendenmarsch Deutschlands“.
Doch auch ganz unabhängig von den gespendeten Euros ist die Aktion ein
wichtiger Aufruf: gegen die immer salonfähigeren Hassbotschaften im
öffentlichen Raum vorzugehen. Und zwar ohne Hass.
23 Oct 2015
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