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# taz.de -- Bundeswehr bleibt länger in Afghanistan: „Gemeinsam rein, gemein…
> Wie die US-Truppen wird auch die Bundeswehr länger in Afghanistan
> bleiben. Wie lange genau, das bleibt offen. Aber „irgendwann jenseits von
> 2016“.
Bild: Der Abzug der Bundeswehr ist vorerst verschoben.
Berlin dpa | Nach dem Stopp des US-Truppenabzugs aus Afghanistan muss sich
auch die Bundeswehr auf einen längeren Einsatz in dem Bürgerkriegsland
einstellen. „Es galt immer in Afghanistan das Prinzip: gemeinsam rein und
gemeinsam raus“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer,
am Freitag in Berlin. Der gemeinsame Abzug mit den USA werde daher weder
2015 noch 2016 erfolgen können, „sondern irgendwann jenseits von 2016“.
Ursprünglich war eine deutliche Truppenreduzierung bereits ab Frühjahr 2016
vorgesehen. Darüber hinaus gab es gar keine Planung. Angesichts der
Verschärfung der Sicherheitslage hatte [1][US-Präsident Barack Obama aber
am Donnerstag entschieden], dass die US-Afghanistantruppe mit 9.800
Soldaten bis Ende 2016 in voller Stärke im Land bleibt. Dann soll die
Truppe auf 5.500 Soldaten verkleinert werden. Einen Termin für einen
Komplettabzug nannte Obama nicht.
Insgesamt ist die Nato noch mit mehr als 13.000 Soldaten zur Ausbildung und
Beratung der afghanischen Streitkräfte am Hindukusch. Darunter sind 890
deutsche Soldaten. Die meisten sind in Masar-i-Scharif in Nordafghanistan
stationiert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßte die Entscheidung der
Amerikaner. „Diese Ankündigung ist ein wichtiges Zeichen an die
internationale Gemeinschaft, ein wichtiges Zeichen an die Bündnispartner
der USA, aber vor allem ein wichtiges Zeichen an die afghanische
Bevölkerung“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Auch der afghanische Präsident Aschraf Ghani äußerte sich positiv. Gruppen
wie die Taliban „sollten wissen, dass ihr Krieg gegen die Nationalen
Sicherheitskräfte zu keinem anderen Ergebnis führen wird als zur
Niederlage“, teilte der Präsidentenpalast in Kabul mit.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte eine schnelle Entscheidung
auch auf Bündnisebene an. „Die (amerikanische) Entscheidung ebnet den Weg
für eine fortgesetzte Präsenz der Alliierten und Partner in Afghanistan“,
sagte der Norweger. Die Außenminister der Nato-Staaten werden
voraussichtlich Anfang Dezember bei einem Treffen in Brüssel über die
Zukunft des Afghanistan-Einsatzes entscheiden.
16 Oct 2015
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