# taz.de -- Bombenentschärfung in Berlin-Kreuzberg: Und wieder alle raus! | |
> Eine weitere Fliegerbombe wurde gefunden, noch einmal werden in Kreuzberg | |
> 11.000 Menschen evakuiert. Die taz muss diesmal nicht weichen. | |
Bild: Heute klingeln sie wieder: Polizisten beim Durchkämmen der Gegend rund u… | |
BERLIN taz | Vieles spricht dafür, dass die Evakuierung der Bevölkerung | |
diesmal besser klappt als beim ersten Mal. Am heutigen Freitag wird wieder | |
eine Fliegerbombe auf einer Baustelle in der Kreuzberger Lindenstraße | |
entschärft. Es ist die zweite auf dem Gelände in dieser Woche. | |
„Im Unterschied zu Sonntag wissen wir ja nun, was auf uns zukommt, wenn die | |
Türen aufgehen“, sagt ein Polizeisprecher. Auch die Leiterin des Sozialamts | |
von Friedrichshain-Kreuzberg ist optimistisch, dass es diesmal nicht wieder | |
acht Stunden dauert, bis die Leute zurück in ihre Wohnungen können. „Wir | |
sind auf deutlich mehr Rollstuhlfahrer und begleitungsbedürftige Personen | |
vorbereitet“, so Ines Heuer-Sehlmann. | |
Betroffen von der Evakuierung sind dieselben 11.000 Anwohner und | |
Gewebetreibenden, die bereits am Sonntag wegen der Bombenentschärfung ihren | |
Kiez verlassen mussten. Der Bereich rund um die Lindenstraße wird am | |
heutigen Freitag zwischen 9 und 18 Uhr zur Sperrzone erklärt. Auf der | |
Baustelle am ehemaligen Blumengroßmarkt waren innerhalb weniger Tage zwei | |
250 Kilo schwere Fliegerbomben gefunden worden. | |
Der Blindgänger, der am Sonntag entschärft wurde, hatte zwei Zünder. Die | |
Bombe, die heute unschädlich gemacht wird, hat nur einen Zünder. Das heißt, | |
die Sprengmeister dürften deutlich früher fertig sein als am Sonntag. Aber | |
da hatte die eigentliche Aktion auch nur 90 Minuten gedauert. | |
Dennoch war der Kiez acht Stunden lang gesperrt. Der Grund: Die Evakuierung | |
der Bevölkerung hatte sich so lange hingezogen. Das Bezirksamt hatte die | |
Anzahl der Rollstuhl- und Rollatorfahrer unterschätzt. Ausgegangen war man | |
von 15 Personen, die einen Sondertransport benötigen. Tatsächlich seien es | |
aber 60 Personen gewesen, so Sozialamtsleiterin Heuer-Sehlmann. | |
Diesmal werde das Deutsche Rote Kreuz mit größeren Fahrzeugen vor Ort sein. | |
Auch für den Transport jenes Menschen, der in einem besonders großen | |
Spezialbett liege, sei diesmal frühzeitig gesorgt worden. Ein Spezialwagen | |
der Feuerwehr werde die Person im Bett um 9 Uhr zu Hause aufnehmen und ins | |
Urban-Krankenhaus bringen. Am Sonntag war der Fall erst um 16 Uhr bekannt | |
geworden. Das Spezialfahrzeug musste aus Reinickendorf anrücken. | |
Alte Menschen und Anwohner, die keine Alternative haben, sind wie am | |
Sonntag eingeladen die Wartezeit im Rathaus Kreuzberg zu überbrücken. | |
30 Oct 2015 | |
## AUTOREN | |
Plutonia Plarre | |
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