| # taz.de -- Korruptionsbekämpfung in Brasilien: Unternehmen dürfen nicht spen… | |
| > Der Oberste Gerichtshof des Landes hat Parteispenden von Firmen | |
| > vollständig untersagt. Den Parteien bricht damit ein Großteil ihrer | |
| > Finanzierung weg. | |
| Bild: Welcher Partei die Kongressabgeordneten um Dilma Roussef auch angehören,… | |
| Brasília afp | Als Folge des Korruptionsskandals um den brasilianischen | |
| Ölkonzern Petrobras hat der Oberste Gerichtshof des Landes Unternehmen | |
| Spenden an Parteien vollständig untersagt. Mit acht zu drei Stimmen stuften | |
| die Richter Wahlkampfspenden von Unternehmen als „verfassungswidrig“ ein, | |
| teilte Gerichtspräsident Ricardo Lewandowski am Donnerstag in Brasília mit. | |
| Den brasilianischen Parteien bricht damit ein Großteil ihrer Finanzierung | |
| weg. Nach Informationen der Zeitung „O Globo“ stammten bei der | |
| Präsidentschaftswahl 2014 mehr als 80 Prozent der Wahlkampfspenden von | |
| Unternehmen. | |
| „Wir geraten in einen vollkommen chaotischen Rahmen, in dem die | |
| wirtschaftliche Macht unerlaubt die politische Macht an sich reißt“, | |
| begründete der in dem Fall federführende Richter Luis Fux die | |
| Gerichtsentscheidung. Bisher durften Unternehmen bis zu zwei Prozent ihres | |
| Umsatzes an Parteien oder Kandidaten spenden. Der Rest der | |
| Parteienfinanzierung kommt durch Spenden von Einzelpersonen sowie durch | |
| staatliche Förderung zusammen. | |
| Das brasilianische Parlament hatte vergangene Woche ein Gesetz | |
| verabschiedet, das die zulässige Höhe von Parteispenden durch Unternehmen | |
| herabsetzte. Dies ging dem Obersten Gerichtshof nicht weit genug. Seine | |
| Entscheidung wird ab den Kommunalwahlen im kommenden Jahr Anwendung finden | |
| und gilt auch für die Präsidentschaftswahl im Jahr 2018. | |
| [1][Brasilien wird seit Ende vergangenen Jahres durch einen | |
| Korruptionsskandal um Petrobras erschüttert.] Darin werden Unternehmer | |
| sowie 13 Senatoren und 22 Abgeordnete verdächtigt. Die brasilianische | |
| Präsidentin Dilma Rousseff geriet ebenfalls unter Druck, weil sie in den | |
| Jahren 2003 bis 2010 dem Petrobras-Aufsichtsrat vorstand. | |
| Rousseff versichert aber, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben. Ihre | |
| Arbeiterpartei soll bis zu 200 Millionen Dollar (177 Millionen Euro) an | |
| Schmiergeldern von dem Staatskonzern erhalten haben. Insgesamt geht es in | |
| der Affäre um rund vier Milliarden Dollar. | |
| 18 Sep 2015 | |
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