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# taz.de -- Brasilien gegen die Wirtschaftskrise: Ministerien einfach auflösen
> Angesichts der Wirtschaftskrise hat Brasilien Einschnitte und
> Steuererhöhungen angekündigt. 15 Milliarden Euro sollen eingespart
> werden.
Bild: Brasiliens Finanzminister Joaquim Levy stoppt die Krise.
Brasília afp | Angesichts der Wirtschaftskrise hat Brasilien Einsparungen
und Steuererhöhungen in einem Volumen von umgerechnet 15 Milliarden Euro
angekündigt. Planungsminister Nelson Barbosa kündigte am Montag in Brasilia
an, dass zehn von 39 Ministerien aufgelöst werden sollen, was eine
Streichung von 1000 Stellen bedeute.
Zudem sollen im öffentlichen Dienst Löhne eingefroren werden und es einen
Einstellungsstopp geben. Auch soziale Ausgaben etwa im Wohnungs- und
Gesundheitsbereich sollen gekürzt werden. Finanzminister Joaquim Levy
sprach von „wichtigen Korrekturen“.
Noch vor wenigen Jahren galt Brasilien mit seinen hohen Wachstumszahlen als
einer der Stars unter den Schwellenländern. Doch die siebtgrößte
Volkswirtschaft der Welt rutschte zuletzt sogar in eine Rezession. Die
Regierung ging im August davon aus, dass die Wachstumsschwäche sich auch
2016 fortsetzen könnte.
Die Ratingagentur Standard & Poor‘s stufte das südamerikanische Land
zuletzt weiter ab, während Brasilien ohnehin gegen den Abfluss von Kapital
kämpft. Hinzu kommt eine innenpolitische Krise durch einen
Korruptionsskandal, [1][der auch Präsidentin Dilma Rousseff zu schaffen
macht].
## Unmut in der Bevölkerung
Die nun verkündeten Einschnitte könnten den Unmut in der Bevölkerung
schüren. Vor allem die Sozialprogramme sind bisher das Aushängeschild der
seit zwölf Jahren regierenden Arbeiterpartei.
Ziel der Einsparungen im Haushalt ist es, vom derzeitigen Defizit von 0,5
Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im nächsten Jahr zu einem
Überschuss von 0,7 Prozent zu kommen. Dadurch soll auch vermieden werden,
dass andere Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit Brasiliens ebenfalls
abstufen. Rousseff hatte bereits im Mai Milliardeneinsparungen angeordnet,
aber die Aussichten blieben düster angesichts eines von der Regierung
erwarteten Schrumpfens des BIP um rund 1,5 Prozent in diesem Jahr.
15 Sep 2015
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