| # taz.de -- Neubebauung an der Reeperbahn: Esso-Häuser: Alle voll des Lobes | |
| > Städtebaulicher Wettbewerb für Grundstück am Spielbudenplatz endet mit | |
| > einstimmiger Jury-Entscheidung. | |
| Bild: „Kein durchdesignter Architekturklotz“, lobt die Initiative Esso-Häu… | |
| HAMBURG taz | Das städtebauliche Konzept für das Grundstück der ehemaligen | |
| Esso-Häuser am Spielbudenplatz steht – und alle sind zufrieden bis | |
| begeistert. Wie gestern bekannt wurde hat sich eine Jury, der der | |
| Bauträger, die Politik, aber auch zwei VertreterInnen von | |
| Stadtteilinitiativen angehörten, einstimmig auf einen Entwurf des | |
| Amsterdamer Büros NL Architects und der Kölner Sozietät für Architektur | |
| geeinigt. | |
| Beider Entwurf setze das Ergebnis des Beteiligungsprozesses im Stadtteil | |
| sehr gut um, lobte die Initiative Esso-Häuser. Zugleich sieht auch der | |
| Investor Bayerische Hausbau seine „Ansprüche an die Wirtschaftlichkeit der | |
| Neubebauung erfüllt“. In einem nächsten Schritt werden jetzt die einzelnen | |
| Gebäude geplant. Streit könnte es noch darüber geben, wie lange die dort | |
| geplanten Sozialwohnungen preisgebunden sein sollen. | |
| Der Abriss der nach der dortigen Tankstelle benannten Esso-Häuser aus den | |
| 60er-Jahren war im Stadtteil auf großen Widerstand gestoßen. AnwohnerInnen | |
| und AktivistInnen fürchten, dass günstiger Wohnraum vernichtet und der | |
| Stadtteil gentrifiziert und glattgebügelt werde. | |
| Mit viel Druck in der Öffentlichkeit gelang es ihnen, mit der „Planbude“ | |
| einen Beteiligungsprozess in Gang zu setzen, bei dem die BewohnerInnen mit | |
| Zeichenstift, Legosteinen und Knetmasse ihren Vorstellungen von einem | |
| lebenswerten Stadtteil Gestalt geben konnten. Heraus kam der | |
| St.-Pauli-Code, nach dem mit einem Neubau das fortgesetzt werden soll, was | |
| den besonderen Charakter St. Paulis ausmacht: Kleinteiligkeit, Vielfalt, | |
| Raum für Differenz, eigentümergeführtes Gewerbe, öffentlichen Raum ohne | |
| Konsumzwang. | |
| Der Siegerentwurf sieht eine Kombination aus Blockrand- und Zeilenbebauung | |
| aus einer Vielzahl unterschiedlich hoher Gebäude vor. Im Block wird es | |
| einen ruhigen Hof geben, zwischen Block und Zeile eine Gasse, die am | |
| Spielbudenplatz schmal beginnt und sich zur Kastanienallee hin weitet. Am | |
| Spielbudenplatz wird es ein Hotel und Raum für Clubs und Läden geben; | |
| dadurch geschützt, zur Kastanienallee hin, Wohnungen. | |
| Geplant sei „kein durchdesignter Architekturklotz, sonder ein kleinteiliges | |
| Gesamtkonzept, das Aneignungsmöglichkeiten bietet“, lobt die Initiative | |
| Esso-Häuser. Dazu gehöre, dass der Wunsch, die Dächer zu nutzen, einbezogen | |
| worden sei. Dort könnte in Zukunft etwa Skateboard gefahren und gegärtnert | |
| werden. | |
| Außerdem ist mit 53 Prozent der größere Teil der Baufläche der für das | |
| Wohnen vorgesehen. Statt der früheren 110 Wohnungen wird es künftig rund | |
| 200 geben, wie Bernhard Taubenberger von der Bayerischen Hausbau sagte. 40 | |
| Prozent der Wohnungen würden frei finanziert, 40 würden Sozialwohnungen im | |
| ersten Förderweg, 20 Prozent seien Baugemeinschaften vorbehalten. | |
| 24 Sep 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Gernot Knödler | |
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