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# taz.de -- 12 Tote in Ägypten: Touristen aus Versehen erschossen
> Im Westen Ägyptens haben ägyptische Sicherheitskräfte am Sonntag
> irrtümlich Touristen aus Mexiko erschossen. Sie hielten sie für
> IS-Terroristen.
Bild: In dieser Landschaft im Westen des Landes waren die zwölf Menschen unter…
Kairo afp | Bei der Verfolgung von islamistischen Kämpfern haben ägyptische
Polizisten und Soldaten am Sonntag versehentlich zwölf Menschen erschossen,
darunter auch mehrere Touristen aus Mexiko. Mindestens zwei Mexikaner seien
unter den Toten, teilte die mexikanische Regierung am Sonntag mit. Die
Touristen waren in Wahat im Westen Ägyptens mit ägyptischen Begleitern
unterwegs, als ihre Fahrzeuge von den ägyptischen Einheiten beschossen
wurden.
Neben den zwölf Toten gab das ägyptische Innenministerium auch bekannt,
dass zehn Menschen verletzt worden seien. Wieviele Mexikaner und wieviele
Ägypter genau unter den Opfern sind, war zunächst unklar. Polizei und
Armee, „die Terroristen in Wahat in der westlichen Wüste verfolgten, haben
aus Versehen das Feuer auf vier Pick-Ups eröffnet, die mexikanische
Touristen beförderten“, teilte das Ministerium mit. Es hob zugleich hervor,
die Mexikaner hätten sich in einem Gebiet aufgehalten, in dem Touristen der
Zugang nicht erlaubt sei.
Die Wüstenregion im Westen Ägyptens ist wegen ihrer Oasen und
Gesteinsformationen ein beliebtes Touristenziel. Zugleich ist es aber auch
ein Rückzugsgebiet für islamistische Kämpfer, darunter Anhänger der
Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS). Der IS hatte am
Sonntagnachmittag erklärt, dass er sich „einem Einsatz der Armee in der
westlichen Wüste widersetzt“ und die Soldaten in die Flucht geschlagen
habe.
Der IS hatte vergangenen Monat in Ägypten einen jungen Kroaten enthauptet,
der für eine französische Firma gearbeitet hatte. Zudem verübten die
Dschihadisten in den vergangenen Monaten zahlreiche Angriffe gegen
ägyptische Sicherheitskräfte, vor allem auf dem Sinai. Auch hatte sich der
IS zu einem Autobombenanschlag auf ein Polizeigebäude mitten in Kairo am
20. August bekannt, bei dem 29 Menschen verletzt wurden.
Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto verlangte von der Regierung in Kairo
eine „vollständige“ Untersuchung. Im Kurzbotschaftendienst Twitter
verurteilte er den Vorfall. Nach Angaben des mexikanischen
Außenministeriums besuchte der Botschafter des Landes bei Kairo auch fünf
verletzte Mexikaner, die in einem Krankenhaus behandelt werden. Ihr Zustand
wurde als stabil angegeben.
Der Tourismus ist für Ägyptens Wirtschaft eine entscheidende Branche,
obwohl die Zahl der Besucher wegen der politischen Unsicherheit deutlich
zurückgegangen ist. Etwa zehn Millionen Touristen besuchten das Land im
vergangenen Jahr, im Jahr 2010 waren es noch fast 15 Millionen gewesen.
14 Sep 2015
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Ägypten
Mexiko
„Islamischer Staat“ (IS)
Terrorismus
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Bombe
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