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# taz.de -- Neues Verteilzentrum in Schönefeld: Flüchtlinge statt Flugzeuge
> Auf dem Gelände der Luftfahrtmesse ILA in Schönefeld könnte eins von
> bundesweit drei Verteilzentren für neu ankommende Flüchtlinge
> eingerichtet werden.
Bild: 23.100 Flüchtlinge sind bisher in diesem Jahr in Berlin registriert word…
Wo bisher einmal im Jahr Flugzeuge fliegen, könnten bald Flüchtlinge
wohnen: Bis nächste Woche soll sich entscheiden, ob auf dem Gelände der
Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) am Flughafen Schönefeld eins von
zwei neuen Verteilzentren für Flüchtlinge entstehen. Das hat der Regierende
Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Mittwochnachmittag angekündigt. Auch
der ILA-Veranstalter Messe Berlin hatte zuvor bestätigt, dass das Gelände
für eine solche Nutzung geprüft werde. Genügend Platz sei auf den rund
250.000 Quadratmetern und in den dortigen Messehallen vorhanden, sagte ein
Sprecher. Allerdings mangele es an sanitären Einrichtungen wie Duschen.
Die beiden neuen Zentren sollen vor allem München entlasten, wo in den
letzten beiden Wochen rund 70.000 Flüchtlinge ankamen und verteilt wurden.
Neue Verteilzentren einzurichten war am Dienstagabend bei einem
Krisentreffen zwischen Bund und Ländern beschlossen worden. Als zweiter
möglicher Standort ist das niedersächsische Bad Fallingbostel im Gespräch.
Wie genau die Aufgabenteilung zwischen dem Bund, Brandenburg und Berlin bei
dem neuen Verteilzentrum aussehen könnte, ist noch unklar. „Dazu laufen
Gespräche, aber momentan gibt es dazu noch keine spruchreifen
Informationen“, sagte Monika Hebbinghaus, Sprecherin der Senatsverwaltung
für Gesundheit und Soziales, am Mittwoch.
## Kritik von an Gipfeltreffen
Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) nannte die Ergebnisse dieses
Bund-Länder-Treffens „mau und mäßig“. Die Zusage des Bunds, 40.000
Erstaufnahmeplätze einzurichten, sei „ein Tropfen auf den heißen Stein“.
Für Berlin würde das eine Entlastung um nur 2.000 Plätze bedeuten.
Berlin sucht derweil weiter nach Unterkünften für die Neuankömmlinge: Die
neu eingerichtete Notunterkunft an und in der früheren
Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Spandau ist mittlerweile fast voll belegt,
teilte Hebbinghaus mit. Alle 1.000 Plätze in den Gebäuden seien vergeben,
in den auf dem Gelände aufgestellten Zelten seien momentan nur noch 70 von
700 Betten unbelegt. In den Unterkünften an der Glockenturmstraße am
Olympiapark seien momentan noch ungefähr 300 von insgesamt 1.000 Plätzen
frei. Die Lage ändere sich aber täglich. Am Mittwochmorgen war ein neuer
Sonderzug mit Flüchtlingen in Schönefeld angekommen, die aber nach Potsdam
gebracht wurden. „Wir sind ununterbrochen auf der Suche nach neuen
Unterkünften“, so Hebbinghaus.
Am Mittwoch wurden außerdem die neuen Flüchtlingszahlen für Berlin bekannt
gegeben: Nach Angaben der Senatsverwaltung hat sich die Zahl der in Berlin
ankommenden Flüchtlinge seit Ende Juni verdoppelt: Bis zum Dienstag dieser
Woche seien insgesamt 23.100 Asylbewerber in diesem Jahr in Berlin
registriert worden, zum Stichtag 30. Juni waren 11.500 erfasst worden.
Allein in der Woche vom 7. bis 15. September seien rund 6.000 Flüchtlinge
nach Berlin gekommen. Die gut 23.000 bisher in diesem Jahr angekommenen
Flüchtlinge entsprechen einem Anteil von knapp 0,7 Prozent der Berliner
Bevölkerung.
16 Sep 2015
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
Flüchtlinge
Asylpolitik
Schönefeld
Michael Müller
Schwerpunkt Flucht
Fußball
Dieter Reiter
Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
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