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# taz.de -- Schiffskatastrophe vor Libyen: Erneut hunderte tote Flüchtlinge
> Im Mittelmeer sind zwei Flüchtlingsboote gesunken. Die UNO rechnet mit
> bis zu 200 Toten. 2015 sollen bisher 2.500 Menschen bei der Überfahrt
> gestorben sein.
Bild: Diese Flüchtlinge wurden im Juni nordwestlich vom libyschen Tripolis geb…
Tripolis ap | Beim jüngsten Flüchtlingsdrama vor der libyschen Küste
könnten bis zu 200 Menschen ums Leben gekommen sein. Diese Zahl nannte das
Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen am Freitag, nachdem die
libysche Küstenwache am Vortag Rettungseinsätze für zwei Boote mit
geschätzt 500 Flüchtlingen an Bord gefahren hatte. Rund 100 Menschen seien
gerettet worden. Das Rote Kreuz teilte mit, mindestens 105 Flüchtlinge
seien ertrunken.
Sein Vorsitzender, Hussein Ascheini, sagte, einige seien auf den Booten
gestorben. Fischer und Küstenwache hätten ein voll Wasser gelaufenes Boot
am Donnerstag entdeckt und nach Suwara abgeschleppt. Dort hätten Retter das
Deck des Schiffs aufbrechen müssen, um zu den im Inneren eingesperrten
Menschen zu gelangen.
Ein AP-Fotograf sah, wie Arbeiter in der libyschen Küstenstadt Suwara
Leichen aus dem Wasser bargen und mit Wasser voll gelaufene Boote in den
Hafen zogen, in denen einige ertrunkene Menschen mit Gesicht nach unten
trieben. Sie wurden in Leichensäcke gesteckt und im Hafengebiet in eine
Reihe gelegt.
Jede Woche fahren von Libyen aus Dutzende Boote mit Flüchtlingen an Bord
Richtung Italien. Nach dem Bürgerkrieg 2011, der mit dem Sturz des
Langzeit-Diktators Muammar al-Gaddafi endete, stürzte das ölreiche Land ins
Chaos.
Libyen wird seit Monaten von schweren Unruhen erschüttert. Islamistische
Milizen haben die vom Westen anerkannte Regierung aus der Hauptstadt
Tripolis nach Tobruk vertrieben und stützen eine Gegenregierung. Zudem gibt
es zwei rivalisierende Parlamente.
Das Internationale Büro für Migration teilte mit, man habe die Rekordzahl
von 2.432 getöteten Flüchtlingen registriert, die versucht hätten, in
diesem Jahr über das Mittelmeer zu fliehen. Die Zahl werde wachsen, weil
die Opfer der jüngsten Katastrophe noch nicht alle gezählt seien.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk teilte mit, mehr als 300.000 Migranten hätten
versucht, dieses Jahr das Mittelmeer zu überqueren, mehr als 40 Prozent
mehr als im vergangenen Jahr, als bereits eine Rekordzahl registriert
worden sei. Allein 200.000 seien in Griechenland angekommen.
Dieser Artikel wurde aktualisiert um 16 Uhr.
28 Aug 2015
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