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# taz.de -- Kommentar UN-Klimaschutzpläne: Nur nicht „irgendein Abkommen“
> Zurzeit feilen die UN-Staaten ununterbrochen an einem Klimaschutzvertrag.
> Das müssen sie auch: Wir steuern auf die Drei-Grad-Erwärmung zu.
Bild: Die Klimaschutzpläne der UNO: irgendwo zwischen nationalem Egoismus und …
Es sieht gut aus für ein Abkommen zum Klimaschutz: Wenn uns nicht noch der
Himmel auf den Kopf fällt (womit wir allerdings immer rechnen sollten),
wird es im Dezember in Paris einen Vertrag geben, in dem die 196 UN-Staaten
sich ab 2020 zum Klimaschutz verpflichten. Das französische
Außenministerium arbeitet mit Hochdruck daran, dass sich Präsident François
Hollande nicht schon wieder blamiert; weltweit jagt ein Treffen der
Unterhändler das nächste.
Inzwischen tagen die Delegationen praktisch permanent: letzte Woche bei der
Zwischenkonferenz in Bonn, bald zur Finanzierung in Peru, dann im Rahmen
der G20 und im Oktober wieder in Bonn, wo endlich mal ernsthaft über einen
Vertragstext geredet wird. Nicht einmal die Staatschefs werden ihre Beamten
daran hindern können, einen Vertrag unter Dach und Fach zu bekommen.
Allerdings: Für den Klimaschutz läuft es nicht so gut. Trotz aller
Klimapläne, die die Länder mit viel Eigenlob verkünden, steuern wir auf
eine Erwärmung von drei Grad zu, statt die Obergrenze von zwei Grad zu
halten. Die Auswirkungen wären verheerend, Stichworte sind Stürme,
Meeresspiegelanstieg, Dürren, Krankheiten, Flüchtlinge.
Auf die Schwarmintelligenz der UN-Staaten ist kein Verlass. Bremser sind
nicht nur nationale Egoismen, sondern vor allem der Widerstand alter
Strukturen, die auf Kohle und Öl ausgerichtet sind. Im Dickicht der
Klimadiplomatie geht der Klimaschutz verloren. Da wird das Ziel „ein
Abkommen“ schnell zu „irgendein Abkommen“, das Lösungen nur vorgaukelt.
Die Lösung heißt absurderweise: Wir brauchen in Paris ein Abkommen. Denn
nur einen Vertrag kann man verbessern, nur an ihren Versprechen kann man
die Staaten und Firmen messen. Und nur mit einem globalen Vertrag kann man
die Probleme lösen. Dafür muss der Vertrag die Basis legen. Jedes Detail
zählt. So wie jedes Zehntelgrad weniger an Erwärmung einen Unterschied
macht.
6 Sep 2015
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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Uno
Paris
Klimakonferenz in Dubai
fossile Energien
Schwerpunkt Klimawandel
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Barack Obama
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