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# taz.de -- Milliardenhilfen für Griechenland: Reicht das? Niemand weiß es
> Der SPD-Finanzexperte Carsten Schneider erklärt, wie es weitergeht. Was
> bedeuten die Hilfen für Athen – und für Angela Merkel?
Bild: Noch Redebedarf? Merkel und Gabriel diskutieren am Mittwoch im Plenarsaal…
Berlin taz | In der SPD-Bundestagsfraktion schließt man ein weiteres
Hilfspaket für Griechenland in der Zukunft nicht aus. „Niemand kann
ausschließen, dass es irgendwann ein viertes Hilfspaket braucht“, sagte
SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider der taz.
Die Griechen hätten jetzt durch das am Mittwoch vom Bundestag beschlossene
dritte Hilfsprogramm eine Chance. „Alles hängt davon ab, ob sie sie
nutzen.“
Das Programm stellt dem hochverschuldeten Staat innerhalb von drei Jahren
86 Milliarden Euro zur Verfügung. Im Gegenzug muss Athen harte Sparauflagen
durchsetzen, die Verwaltung modernisieren und Staatseigentum privatisieren.
Schneider zeigte sich skeptisch, ob der griechische Staat wie geplant 50
Milliarden Euro durch Verkäufe von Staatsunternehmen einnehmen könne.
„Sagen wir es so: Dieses Ziel ist aus heutiger Sicht ambitioniert“, sagte
der SPD-Finanzexperte. Allerdings sei der Zeitraum sehr lang. „50
Milliarden Euro sind in 30 Jahren viel weniger wert als heute“,
argumentierte Schneider mit Blick auf Inflationseffekte.
## In Teilen ein „failed state“
Er betonte, es sei „höchste Zeit“ für Verwaltungsmodernisierungen in
Griechenland. „Der griechische Staat ist in Teilen ein „failed state“. Die
Verwaltung arbeitet oft nicht im Sinne des Bürgers“, sagte Schneider. Das
jetzt beschlossene dritte Hilfsprogramm versuche, „haarsträubende Defekte“
zu reparieren. „Zum Beispiel geht es darum, eine effiziente
Steuerverwaltung aufzubauen.“
Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte ein viertes Hilfsprogramm
für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Das Thema Griechenland bleibt
Kanzlerin Angela Merkel und ihrer Koalition also erhalten.
Schon jetzt stellte sich eine relevante Minderheit in der Unionsfraktion
gegen ihren Kurs: 63 Abgeordnete aus der Unionsfraktion, knapp ein Fünftel
der Parlamentarier von CDU und CSU, stimmten am Mittwoch gegen das Paket -
mehr als je zuvor.
Wie stark hat diese Revolte die Kanzlerin beschädigt? Hat Merkel, die lange
unangreifbar schien, ihren Zenit überschritten? Und wie hat sie ihrer
Partei etwas verkauft, was die eigentlich gar nicht wirklich wollte?
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21 Aug 2015
## AUTOREN
Ulrich Schulte
## TAGS
Schwerpunkt Krise in Griechenland
Griechenland-Hilfe
Schwerpunkt Angela Merkel
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