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# taz.de -- Datenleck bei „Ashley Madison“: Die neue Sittenpolizei?
> Wer auf heimliche Seitensprünge steht, sollte sich lieber nicht auf
> Datingseiten herumtreiben. Denn wirklich anonym ist das nicht.
Bild: Pssst!
Wollte man früher seine*n Partner*in betrügen, ging man in eine Bar und
spendierte jemandem einen Drink. Nach kurzem Geplänkel ging man dann zu
ihr, zu ihm oder einfach in die nächste Absteige. Der Haken: die Gefahr
dabei gesehen zu werden – aber das verlieh dem Ganzen doch erst den Kick,
oder?
Genau diesen Kick haben die Datingportale den Fremdgänger*innen genommen.
Sie haben die Warterei an der Bar abgeschafft, den Smalltalk gleich mit und
dem Kunden ermöglicht, vom heimischen Sofa aus gleich zur Sache zu kommen –
vermeintlich anonym. Einfach Alter und Geschlecht angeben, auch die
sexuellen Vorlieben dürfen nicht fehlen.
Mit dem Slogan: „Das Leben ist kurz. Gönn dir eine Affäre“, haben seit 20…
knapp 37 Millionen Nutzer die Dienste von den Portalen „Ashley Madison“ und
„Established Men“ genutzt.
Alles ganz anonym. Zwinker, zwinker. Gegen 19 Dollar sollten Kunden,
angeblich, ihr Ashley-Madison-Profil komplett löschen können. Doch die
Zahlungsdaten wurden nach wie vor gespeichert. Die Kunden wurden somit um
ihr Geld betrogen, sagt „The Impact Team“ in ihrer Nachricht.
Die bis dato unbekannte Hackergruppe hatte bereits vergangenen Monat die
Seiten gehackt. Sie drohte dem Betreiber „Avid Life Media“, Daten von
Millionen von Kunden freizugeben, falls er die Seiten nicht vom Netz nimmt.
Von Namen über Kreditkartennummern bis hin zu sexuellen Vorlieben. Das
besondere Schmankerl: die GPS-Daten der Kunden.
Ist „The Impact Team“ also der Robin Hood unter den Hackern? In ihrer
Bekenner-Nachricht geben sie die Moralapostel. Es ginge darum,
Fremdgänger*innen bloßzustellen. Nebenbei decken sie auf, wie nachlässig
die Firma mit den Kundendaten umging.
Aber wer in Zeiten wie den unseren wirklich noch auf die Idee kommt, all
seine Daten auf einem derartigen Portal freizugeben, selbst mit dem
Versprechen, diese wieder löschen zu können, ist selbst schuld. Man sollte
jedoch als Partner*in auch nicht voreilige Schlüsse ziehen. Denn nicht alle
registrierte Nutzer*innen sind gleich Fremdgänger*innen. Vielleicht hat er
oder sie sich nur zu Recherchezwecken registriert. Zwinker, zwinker.
20 Aug 2015
## AUTOREN
Yasmina Al-Gannabi
## TAGS
Seitensprung
Datenschutz
Hacker
Internet
Schwerpunkt Überwachung
Hackerangriff
Homosexualität
Liebe
Seitensprung
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