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# taz.de -- Pentagon will aufstocken: Rund 50 Prozent mehr Drohnen
> Das Pentagon reagiert auf die Aktivitäten Russlands und Chinas mit
> deutlich mehr Drohnen – private Auftragnehmer sollen helfen.
Bild: Kampfdrohne des US-Militärs.
Langley-Eustis AP | Das Pentagon will den Einsatz von Drohnen in den
kommenden Jahren um rund 50 Prozent erhöhen. Hintergrund seien zunehmende
Aggressionen vonseiten Russlands und Chinas, sagten ranghohe
Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AP. Demnach sollen neben der
US-Armee auch zivile Auftragnehmer dabei helfen, mehr unbemannte Fluggeräte
in die Luft zu bringen.
Die Entscheidung für eine Mischung aus pentagongeführten und zivilen
Drohnenflügen sei gefallen, weil die Luftwaffe sich eine Reduzierung der
bewaffneten Luftpatrouillen von derzeit rund 65 pro Tag auf 60 gewünscht
und dies mit der Überlastung der Truppe begründet habe. Doch erfüllten 60
Drohnenflüge bei weitem nicht die Anforderungen der Kommandeure, die sich
mit zunehmenden globalen Sicherheitsrisiken konfrontiert sähen, sagten die
Gewährsleute. Zwar würden Drohnen vor allem im Kampf gegen Terroristen und
zur Sammlung nachrichtendienstlicher Informationen genutzt, doch deute sich
in den kommenden Jahren eine Wende an.
Zuletzt hatten hohe Militärvertreter wie der neue Generalstabschef Joseph
Dunford Russland als größte Sicherheitsbedrohung für die USA bezeichnet.
Sie argumentierten außerdem, dass Chinas wachsende militärische Macht und
dessen Inselbau-Programm im Südchinesischen Meer die Spannungen in der
Region erhöhe und daher eine ausgeweitete Überwachung und
Geheimdienstarbeit der USA im Pazifikgebiet nötig sei. Diese
Sicherheitsgefahren würden bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt, wie
bewaffnete und unbewaffnete Drohnen in Europa und im Pazifik eingesetzt
würden, sagten Pentagonvertreter.
Nach dem neuen Plan soll die US-Luftwaffe weiter 60 Drohnenmissionen pro
Tag betreuen, während auf die Armee rund 16 entfallen sollen. Das US
Special Operations Command und zivile Auftragnehmer wären demnach für
jeweils bis zu zehn Drohnenflüge verantwortlich.
## Auf private Firmen angewiesen
Die Auftragnehmer sollen Überwachungsdrohnen aufsteigen lassen, aber keine
bewaffneten Fluggeräte. Doch Pentagonvertreter sagten, sie wären zumindest
auch auf einen kleinen Beitrag der privaten Firmen angewiesen, um auf
insgesamt 90 bewaffnete Luftpatrouillen zu kommen.
Drohnenflüge der Armee und Auftragnehmer sollen der US-Luftwaffe die Chance
geben, ihrem dafür zuständigen Personal eine Atempause zu geben und es neu
aufzubauen. Denn im Laufe der vergangenen zehn Jahre hatte die Air Force
die Zahl der unbemannten Fluggeräte über Irak und Afghanistan sehr schnell
ausweiten müssen. Um dies überhaupt möglich zu machen, wurden Kampfpiloten
dazu angehalten, unbemannte Drohnen vom Typ Predator und Reaper zu
bedienen. Ausbilder mussten zudem bei Operationen aushelfen.
„Vor fünf, sechs Jahren haben wir unser System überlastet und gesagt, dass
wir mehr leisten können, als wir auf nachhaltiger Basis zu leisten imstande
sind“, sagte der Luftwaffenmajor J.D. Harris der Nachrichtenagentur AP. „In
Wirklichkeit dezimierten wir unsere Ausbildungseinheiten.“
Zu den noch ungelösten Fragen gehört allerdings, wie das Pentagon die
zusätzlichen Missionen bezahlen will – und wie die von den Drohnen
eingefangene Datenflut bewältigt und ausgewertet werden soll. Einige der
Kosten könne ein Kriegsfonds tragen – ein in einem separaten Konto
geführtes Kontingent für Auslandsoperationen, das vom Kongress gebilligt
wird. Aus dem Topf wurden teils die Kriege im Irak und in Afghanistan
finanziert sowie Anti-Terror-Operationen im Nahen Osten und in Afrika.
18 Aug 2015
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