# taz.de -- Luftschläge gegen syrische Stadt Duma: Entsetzen über Angriffe au… | |
> Bei Luftangriffen der Regierungstruppen auf die syrische Stadt Duma soll | |
> es 96 Tote und 240 Verletzte gegeben haben. Der UN-Koordinator ist | |
> entsetzt. | |
Bild: Bei dem jüngsten Angriff auf Duma sollen mindestens 96 Menschen getötet… | |
DAMASKUS afp/dpa | Einen Tag nach einem der bislang schwersten Angriffe der | |
Regierungstruppen in dem seit vier Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien | |
hat sich UN-Nothilfekoordinator Stephen O‘Brien entsetzt über die Angriffe | |
auf Zivilisten in dem Land gezeigt. „Ich bin entsetzt über die völlige | |
Missachtung zivilen Lebens in diesem Konflikt“, sagte O‘Brien am Montag in | |
der syrischen Hauptstadt Damaskus. Er sei besonders erschüttert über | |
Berichte über getötete Zivilisten bei den Luftangriffen der Armee am | |
Sonntag auf die von Rebellen gehaltene Stadt Duma. Die Angriffe auf | |
Zivilisten müssten aufhören. | |
Bei insgesamt zehn Luftangriffen der Regierungstruppen auf Duma wurden nach | |
neuen Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am | |
Sonntag mindestens 96 Menschen getötet und 240 verletzt. Die | |
oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben aus einem Netzwerk | |
von Ärzten und Aktivisten vor Ort. Die Angaben sind nur schwer überprüfbar. | |
In einer Erklärung seines Büros rief O‘Brien „alle Parteien in diesem | |
langwierigen Konflikt“ dazu auf, Zivilisten zu schützen und internationales | |
humanitäres Recht zu wahren. | |
O‘Brien hielt sich erstmals seit seiner Amtsübernahme im Mai zu einem | |
dreitägigen Besuch in Syrien auf. Nach Angaben seines Büros wurde dabei | |
eine Ausweitung der humanitären Arbeit der UNO in dem Land diskutiert. | |
O‘Brien zeigte sich demnach besorgt über das Schicksal von rund 4,6 | |
Millionen Syrern, die in belagerten und schwer zugänglichen Gegenden | |
festsitzen. Mindestens vier Millionen Syrer flohen bereits außer Landes, | |
Millionen weitere sind im eigenen Land vertrieben. | |
Unterdessen haben auch die USA den Abzug ihrer | |
„Patriot“-Raketenabwehrsysteme aus der Türkei angekündigt. Der im Oktober | |
auslaufende Einsatz werde nicht verlängert, hieß es am Sonntag in einer | |
gemeinsamen Erklärung der türkischen Regierung und der US-Regierung. | |
## Neue Stationierung möglich | |
Die „Patriot“-Raketenabwehrsysteme der USA waren als Teil der Nato-Mission | |
„Active Fence“ seit 2013 in der Türkei stationiert. Sie sollten die Türkei | |
vor Raketenangriffen aus dem Bürgerkriegsland Syrien schützen. | |
In der Erklärung hieß es weiter, die USA und die Nato stünden zu ihrer | |
Verpflichtung, Bündnispartner einschließlich der Türkei zu verteidigen. | |
Falls nötig, könnten die USA innerhalb einer Woche erneut Abwehrsysteme in | |
der Türkei stationieren. | |
Am Samstag hatte bereits die Bundesregierung angekündigt, den | |
Bundeswehreinsatz in der Türkei nach drei Jahren zu beenden. Die deutschen | |
„Patriot“-Systeme mit aktuell 250 deutschen Soldaten sollen bis Ende Januar | |
2016 von der Südostgrenze des Landes abgezogen werden. | |
17 Aug 2015 | |
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