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# taz.de -- Bürgerkrieg in Jemen: Millionen am Rande des Verhungerns
> Der Bürgerkrieg zwischen Huthi-Rebellen und Regimeanhängern hat
> verheerende Folgen für Zivilisten. Tausende sind gestorben, Millionen
> verhungern.
Bild: Rund die Hälfte der im Bürgerkrieg Getöteten sind Zivilisten.
GENF/ADEN dpa/rtr | Im Bürgerkriegsland Jemen sind seit März nach
UN-Angaben knapp 4.000 Menschen ums Leben gekommen. Wie die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag mitteilte, waren mit 1.859
Getöteten rund die Hälfte der 3.984 Opfer Zivilisten. Zudem seien etwa
19.300 Menschen bei den Kämpfen am Boden und bei Luftangriffen verletzt
worden.
Die jemenitischen Huthi-Rebellen stehen nach ihrer Niederlage in der
Hafenstadt Aden weiter unter Druck. Die von Saudi-Arabien geführte Allianz
sunnitischer Kräfte setzte am Dienstag ihre Offensive gegen die
schiitischen Kämpfer fort. Kampfflugzeuge griffen nördlich von Aden den
größten Luftwaffenstützpunkt des Landes an, der unter Kontrolle der
Rebellen ist. Zeugen berichteten von schweren Explosionen.
Die sunnitische Allianz hatte Aden gemeinsam mit einheimischen Kämpfern in
der vergangenen Woche eingenommen und den Huthis eine schwere Niederlage
zugefügt. Das Militärbündnis will Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder an
die Macht helfen.
Durch die Gewalt steht der Jemen seit Wochen vor dem Kollaps. [1][Die
Hilfsorganisation Oxfam veröffentlichte Zahlen], nach denen fast jeder
Zweite der etwa 26 Millionen Einwohner nicht genug zu essen habe. “Und die
Hälfte von diesen steht am Rande des Verhungerns“, heißt es in der
Mitteilung. Seit März sei die Zahl der Menschen ohne Zugang zu
ausreichender Nahrung um 2,3 Millionen gestiegen – die höchste Zahl, die
das Land je verzeichnet habe.
## Einseitige Feuerpause
Die Lieferung von Gütern wird dabei vor allem durch eine Seeblockade der
Militärkoalition erschwert. Neben Nahrung fehlt es unter anderem auch an
Medizin und Treibstoff. Zudem breiten sich erste Seuchen in dem Land aus.
Im Moment herrscht im Jemen eine von dem saudischen Bündnis einseitig
verkündete humanitäre Feuerpause. Doch die Gewalt zwischen Huthi-Rebellen
und Regimeanhängern setzte bereits kurz nach Inkrafttreten der Waffenruhe
wieder ein.
29 Jul 2015
## LINKS
[1] http://www.oxfam.de/news/150728-jemen-krise-haelfte-bevoelkerung-hungert
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