Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Uigurische Flüchtlinge in Thailand: Nach China abgeschoben
> Die Angehörigen der muslimischen Minderheit waren im März 2014 aus China
> geflohen. In Thailand kamen sie in Haft – und wurden nun zurückgeschickt.
Bild: Uigurische Männer vor einer Moschee im chinesischen Xinjiang (Archivbild…
Bangkok/Istanbul AFP | Thailand hat rund hundert Uiguren nach China
abgeschoben. Wie ein Regierungssprecher am Donnerstag in Bangkok sagte, gab
es „klare Beweise“ dafür, dass es sich bei den illegalen Einwanderern um
chinesische Staatsangehörige handelt. 170 weitere Uiguren seien dagegen
Ende Juni in die Türkei abgeschoben worden.
Die Uiguren waren im März 2014 aus China nach Thailand geflohen und saßen
dort in Haft. Bei der thailändischen Polizei gaben sie an, ihr Heimatland
sei die Türkei. China und die Türkei hatten sich darüber gestritten, wer
die Flüchtlinge aufnehmen soll. Menschenrechtsorganisationen warnten vor
einer Abschiebung der Uiguren nach China. Peking habe der thailändischen
Regierung jedoch versichert, dass es „für ihre Sicherheit sorgen“ werde,
sagte der Regierungssprecher.
Die Uiguren sind ein überwiegend muslimisches Turkvolk. Die meisten der
rund zehn Millionen Uiguren leben in der Region Xinjiang im Nordwesten
Chinas. Sie fühlen sich von Peking sozial, kulturell und wirtschaftlich
benachteiligt. Mit der Türkei fühlen sich die Uiguren kulturell und
religiös verbunden.
In der Türkei gab es am Mittwochabend Proteste gegen die Abschiebung der
Uiguren nach China. Medienberichten zufolge drangen mehr als 200
Demonstranten in das thailändische Konsulat in Istanbul ein. Sie hätten mit
Steinen die Fensterscheiben eingeschlagen und Teile des Inneneinrichtung
zerstört, meldete die Nachrichtenagentur Dogan. Die Polizei nahm demnach
neun Demonstranten fest.
In der Türkei hatte es zuletzt mehrfach Proteste gegen Chinas Politik
gegenüber der muslimischen Minderheit gegeben. Ausgelöst wurden sie durch
Medienberichte, wonach die Uiguren in China nur eingeschränkt den
Fastenmonat Ramadan begehen dürfen. Die türkische Regierung hatte deswegen
in der vergangenen Woche auch den chinesischen Botschafter einbestellt.
China wies die Vorwürfe zurück.
9 Jul 2015
## TAGS
China
Thailand
Uiguren
Schwerpunkt Türkei
China
Muslime
China
China
China
Todesstrafe
## ARTIKEL ZUM THEMA
Freilassung für Uiguren gefordert: Appell für Ilham Tohti
Der Wirtschaftsprofessor Tohti galt als Brückenbauer. Anfang 2014 wurde er
festgenommen. 400 Wissenschaftler fordern nun seine Freilassung.
China diskriminiert Uiguren: Flucht in die Türkei
Peking erhöht den Druck auf die muslimische Minderheit der Uiguren.
Tausende sind seit dem vergangenen Sommer in Istanbul eingetroffen.
Todesstrafe in China: 2.400 Menschen hingerichtet
China ist nach wie vor weltweit führend bei Hinrichtungen.
Menschenrechtsgruppe befürchtet, dass die Zahl der Hinrichtungen wieder
ansteigen wird.
Unruhen in chinesischer Uiguren-Region: Dutzende Tote in Xinjiang
Nach Angaben der staatlichen Medien sind bei Zusammenstößen in China 50
Menschen getötet worden. Bisher war von zwei Toten die Rede gewesen.
Lebenslang für Bürgerrechtler in China: Exempel an Uiguren statuiert
Er hatte eine Website für die uigurische Minderheit betrieben. Jetzt ist
Ilham Tohti zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Hinrichtungen in China: Acht Todesurteile vollstreckt
Wegen „Terror-Attacken“ hat China wieder die Todesstrafe angewandt. Die
Urteile stehen im Zusammenhang mit einem Angriff auf den Tiananmen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.