Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Speicherstadt ist Weltkulturerbe: „Das ist ein großer Tag für H…
> Die Zeichen standen gut, trotzdem blieb es spannend bis zum Schluss.
> Jetzt hat Hamburg mit der Speicherstadt und dem Kontorhausviertel sein
> erstes Weltkulturerbe.
Bild: Wurde zwischen 1885 und 1927 auf einer Inselgruppe in der Elbe gebaut: di…
Hamburg/Bonn dpa | Große Freude in Hamburg: Die Speicherstadt und das
Kontorhausviertel gehören jetzt zum Weltkulturerbe. Die Welterbe-Kommission
der Unesco beschloss die Aufnahme am Sonntag bei ihrer Sitzung in Bonn. Die
Delegierten der Konferenz der UN-Kulturorganisation applaudierten dazu. Es
ist das erste Weltkulturerbe für Hamburg und die 40. Stätte in Deutschland.
„Das ist ein großer Tag für Hamburg“, sagte die Staatsministerin im
Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, als Vorsitzende des Welterbekomitees
unmittelbar nach der Entscheidung. Der Komplex stehe für die Weltoffenheit
Hamburgs und die deutsche Kaufmannstradition. Besonders gefalle ihr an der
Speicherstadt, dass diese nicht nur als Denkmal konserviert, sondern Tag
für Tag mit Leben erfüllt werde. Mit der Speicherstadt sei
Architekturgeschichte geschrieben worden.
Die Speicherstadt gilt als das größte zusammenhängende und einheitlich
geprägte Speicherensemble der Welt. Sie ist nach Unesco-Angaben bis heute
in unveränderter historischer Gestaltung erhalten. Gebaut wurde sie
zwischen 1885 und 1927 auf einer Inselgruppe in der Elbe. Sie besteht aus
15 Backsteinbauten in neogotischer Architektur. Die Lagerhäuser und kleine
Nebengebäude sind durch Straßen, Wasserstraßen und Brücken miteinander
verbunden.
Das benachbarte Kontorhausviertel mit den Büros des Hafens und der
Schifffahrtsunternehmen wurde zwischen 1920 und 1940 erbaut. Es ist das
erste Büroviertel in Europa. Berühmt ist das von Fritz Höger errichtete
Chilehaus – mit seiner an einen Schiffsbug erinnernden Spitze. Mit den
Fassaden aus dunkelrot bis violett gebrannten Backsteinen gilt es als eine
Ikone des „Klinkerexpressionismus“.
## Hamburg kulturell noch bekannter machen
„Wir fühlen uns so gerührt und so erfreut“, sagte die Hamburger
Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) direkt im Anschluss und
bedankte sich bei den anderen Ländern für die Unterstützung. „Unsere
jahrelangen Anstrengungen haben sich gelohnt und ich bin allen Beteiligten
dankbar! Dieses herausragende Ensemble fungiert heute als lebendiges
Bindeglied zwischen historischer Innenstadt und neuer Hafencity.“ Der Titel
biete zudem große Chancen, Hamburg auch kulturell international noch
bekannter zu machen.
„Ich freue mich außerordentlich über diesen Erfolg! Wir Hamburgerinnen und
Hamburger dürfen stolz sein auf unsere neue Welterbestätte“, sagte
Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Es sei gelungen, das weltweit höchste
Fachgremium von der nationalen wie auch internationalen Sonderstellung von
Speicherstadt und Kontorhausviertel zu überzeugen. „Wir sind uns der großen
Ehre bewusst und nehmen nun gern die Verantwortung für den Schutz und die
Vermittlung dieses Erbes wahr“, sagte der Bürgermeister.
Mit der Entscheidung des Welterbekomitees ist ein langjähriger
Entscheidungsprozess abgeschlossen. 1999 wurde zuerst das Chilehaus auf die
Vorschlagsliste Deutschlands zur Aufnahme in die Unesco-Liste aufgenommen,
2007 war die Bewerbung um Speicherstadt und Kontorhausviertel erweitert
worden. Im Februar 2014 wurde der Antrag in Paris eingereicht. In gut einem
Jahr ist mit der offiziellen Überreichung der Unesco-Urkunde an die Stadt
Hamburg zu rechnen. Auch danach wird Hamburg im kontinuierlichen Austausch
mit der Unesco bleiben und dafür einen Welterbebeauftragten einsetzen.
5 Jul 2015
## TAGS
Hamburg
Weltkulturerbe
Unesco
Architektur
Hamburg
Landleben
City-Hof
Kirchentag 2023
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kultursenatorin Kisseler gestorben: Hamburg trauert
In der Kulturszene genoss Barbara Kisseler einen hervorragenden Ruf. Jetzt
starb die Politikerin nach langer schwerer Krankheit im Alter von 67
Jahren.
Theater aus der Pampa: Spielerische Stadtflucht
Seit sieben Jahren bespielt im Landkreis Uelzen das „Jahrmarkttheater“
einen Heidehof und eine Scheune. Nun gastiert es mit „Stadt, Land, Wurst“
in Hamburg.
Historiker Bredenbeck über das Unesco-Welterbe: „Hamburg sollte sich nicht a…
Die Stadt übersieht das verbindende Element von City Hof und
Kontorhausviertel, sagt Martin Bredenbeck vom Heimatbund.
Das Kirchentagsgelände: Einst umkämpftes Areal am Hafen
Für viele Hamburger ist der Kirchentag nichts Neues. Bereits zweimal fand
die religiöse Laienversammlung an den historischen Wallanlagen statt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.