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# taz.de -- Bertelsmann-Studie zu Einkommen: Lohn-Ungleichheit nimmt zu
> Einer Prognose der Stiftung zufolge dürften sich die Löhne in Zukunft
> positiv entwickeln. Nur bestimmte Berufe sind benachteiligt.
Bild: Die Löhne in Gesundheits- und Pflegeberufen steigen laut Studie nicht so…
Berlin taz | Stagnierende Reallöhne und magere Tarifabschlüsse gehören der
Vergangenheit an – die Löhne werden bis zum Jahre 2020 ansteigen. Aber
nicht für jeden: Die Lohn-Ungleichheit zwischen Beschäftigten in der
Industrie und in der Dienstleistung, darunter besonders in den
Sozialberufen, nimmt in den nächsten Jahren zu. [1][Dies ist das Ergebnis
einer Hochrechnung der Bertelsmannstiftung in Zusammenarbeit mit der
Prognos AG].
Laut der Prognose wird das durchschnittlich verfügbare Jahreseinkommen pro
Beschäftigtem im Gesundheits- und Sozialwesen im Jahr 2020 um 1.050 Euro
höher liegen als 2012. Die Arbeitnehmer in der chemischen und
pharmazeutischen Industrie hingegen können in diesem Zeitraum von einem
Anstieg um 6.200 Euro pro Jahr ausgehen. Auch die Beschäftigten im
Maschinenbau, in der Elektroindustrie und im Fahrzeugbau haben laut Studie
deutliche Gehaltssteigerungen zu erwarten.
„Damit profitieren die Erwerbstätigen in kapitalintensiven und
innovationsstarken Branchen am deutlichsten“, heißt es in der Studie. Dort
kommen die Produktivitätsgewinne den mehrheitlich männlichen Beschäftigten
zugute, während das Konzept der „Produktivitätsgewinne“ für die
Gesundheits- und Sozialberufe mit mehrheitlich weiblichen Arbeitnehmerinnen
nicht greift, im Gegenteil: Dort wird die Betreuung einer größeren Zahl von
Patienten oder Kindern durch die gleiche Anzahl von Beschäftigten nicht als
Produktivitätsgewinn, sondern als Verschlechterung der
Arbeitsmarktsituation erlebt. Lohnerhöhungen und Personalbemessungen sind
in diesen Dienstleistungsbereichen „am Menschen“ daher immer auch
politische Entscheidungen.
Bedingt durch das Erwerbsverhalten und familiäre Bedingungen steigen laut
der Bertelsmann-Studie auch die verfügbaren Einkommen von kinderlosen
Haushalten überdurchschnittlich. Benachteiligt sind hingegen Familien und
Alleinerziehende, auch deswegen, weil Alleinerziehende häufig im schlecht
zahlenden Einzelhandel und im Gesundheits- oder Sozialwesen beschäftigt
seien, heißt es. Viele Frauen in diesen Branchen arbeiten zudem in
Teilzeit.
[2][Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung] kam zu dem Ergebnis, dass von den Frauen mit
regulären Vollzeitarbeitsverhältnissen nur 38 Prozent verheiratet sind, bei
den normal beschäftigten Männern sind es 59 Prozent. Nach wie vor dominiert
in den meisten Familien eine traditionelle Erwerbsbeteiligung, wonach
Frauen eher in Teilzeit arbeiten und im Falle einer Scheidung ein hohes
Risiko von Altersarmut haben.
25 Jun 2015
## LINKS
[1] https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2015/juni/…
[2] http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/52614_60279.htm
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Löhne
Bertelsmann-Stiftung
Sozialleistungen
Bildung
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