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# taz.de -- BER-Untersuchungsausschuss in Berlin: Wowereit will nicht
> Wieder mal ist der ehemalige BER-Aufsichtsratsvorsitzende zu Gast im
> Untersuchungsausschuss. Viel sagen möchte er nicht.
Bild: Da ist er mal wieder, der einstige Regierende
Jutta Matuschek (Linke): Herr Wowereit, wir sind ja hier bei der
Veranstaltung „Aus Fehlern lernen“. Was haben Sie seit Ihrer letzten
Vorladung vor zwei Jahren gelernt?
Klaus Wowereit: Eine schöne Frage. Aber in wenigen Worten kann ich das
nicht erklären.
Matuschek: Versuchen sie es doch mit vielen Worten.
Wowereit: Nee.
Es ist wohl der unterhaltsamste Dialog in der Sitzung des
BER-Untersuchungsausschusses am Freitag. Als Zeuge sitzt zum dritten Mal
Klaus Wowereit den Abgeordneten gegenüber. Der Vorsitzende Martin Delius
(Piraten) hätte die Vernehmung des früheren Regierenden Bürgermeisters und
langjährigen Aufsichtsratschefs der Flughafengesellschaft lieber später
vorgenommen – man müsse erst noch andere Zeugen anhören, sagt er später,
etwa zum Finanzierungskonzept des Flughafens. Geladen worden sei Wowereit
auf Drängen von SPD und CDU, die die Ausschussarbeit zu einem schnellen
Ende bringen wollten.
Wie schon seinem Vorgänger im Zeugenstand, Innensenator Frank Henkel (CDU),
ist Wowereit nichts Neues zu entlocken – nur Variationen der immer
gleichen Beteuerungen: man habe es nicht ahnen können; die Geschäftsführung
habe bis kurz vor Platzen der Eröffnung plausibel vermittelt, dass die
Probleme lösbar seien; im Nachhinein sei man ohnehin immer klüger.
Auch die Befragungsstrategien sind gut eingeübt. Andreas Otto (Grüne)
versucht, Wowereit mit dem Verweis auf die fehlende fachliche Befähigung
der Aufsichtsratsmitglieder aus der Reserve zu locken. Der gibt sich
unberührt: Ein Aufsichtsrat sei ein Aufsichtsrat und keine
Geschäftsführung; es sei nicht sein Job, die technischen Prozesse zu
steuern. Ob Wowereit im Vorfeld mal den Gedanken gehabt habe, dass der BER
mit seiner komplizierten Entrauchungsanlage ein „Experimentalbau“ sei, will
Otto wissen. „Nö“, gibt der silberhaarige Ehemalige bräsig zurück. „Es…
ja schon vorher große Hallen gebaut worden.“
Alles in allem ein zähes Stochern. Am Ende fühlt sich jeder bestätigt: Die
Fraktionen der Koalition sehen den Aufsichtsrat entlastet; die der
Opposition beklagen gravierende Versäumnisse. Weil die Opposition aber das
Sagen hat im Untersuchungsausschuss, muss Wowereit wohl auch ein viertes
Mal antreten. Zeit zum Verschnaufen hat er aber: Der Ausschuss einigte sich
darauf, im zweiten Halbjahr die Themenkomplexe Technik/Entrauchung und
Finanzen zu behandeln. Delius: „Auch für diese Untersuchung wird sich der
Ausschuss ausreichend Zeit nehmen.“
19 Jun 2015
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Klaus Wowereit
CDU Berlin
Wohnungspolitik
Berlin
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