Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Erdgas von Russland nach Deutschland: Neue Ostsee-Pipeline geplant
> Das Verhältnis zu Russland tangiert die Gasindustrie kaum. Gazprom plant
> gemeinsam mit Eon, Shell und OMV eine weitere Pipeline durch die Ostsee.
Bild: Juli 2010: Bau der Nordstream-Pipeline in der Ostsee.
St. Petersburg afp | Der russische Energiekonzern Gazprom will in
Kooperation mit europäischen Energieunternehmen eine neue Gaspipeline
zwischen Russland und Deutschland bauen. Gazprom habe mit dem deutschen
Versorger Eon, dem britisch-niederländischen Energiekonzern Shell und dem
österreichischen OMV beim internationalen Wirtschaftsforum in St.
Petersburg am Donnerstag eine entsprechende Absichtserklärung
unterzeichnet.
Geplant sind zwei Stränge, die durch die Ostsee laufen sollen und ein
Gesamtvolumen von 55 Milliarden Kubikmeter pro Jahr haben, teilte das
russische Unternehmen mit. Eon bestätigte die Pläne. Die neue Pipeline
werde “dazu beitragen, die Sicherheit und Verlässlichkeit der
Gaslieferungen zu verbessern“, erklärte Gazprom-Chef Alexei Miller.
Eon-Vorstandsmitglied Klaus Schäfer erklärte, mit dem Projekt werde die
erfolgreiche Partnerschaft mit Gazprom fortgesetzt. Die
Nordstream-Erdgaspipeline durch die Ostsee habe gezeigt, dass der
Gastransport durch die Ostsee aus wirtschaftlichen, technischen und
umweltrelevanten Gesichtspunkten eine verlässliche Lösung für den
Energiebedarf der EU darstelle, erklärte Schäfer.
Die Ankündigung der neuen Pipeline ist ein Schlag für die EU, die derzeit
versucht, ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Das Projekt
zum Bau der Pipeline South Stream, die unter dem Schwarzen Meer und an der
Ukraine vorbei nach Südeuropa führen sollte, war Ende 2014 von Russland mit
Verweis auf eine Blockade durch die EU-Kommission vorerst aufgegeben
worden.
Das Verhältnis zwischen Russland und der EU ist wegen des Ukraine-Konflikts
angespannt. Gazprom will nun eine Pipeline durch die Türkei bauen, die an
der Ukraine vorbei Gas nach Europa bringen soll.
18 Jun 2015
## TAGS
Gazprom
Erdgas
Energie
Gazprom
Arktis
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gas für die Ukraine: Schön warm im Winter mit Gazprom
Der russische Energiekonzern liefert wieder, nachdem er gut 200 Millionen
Euro von der Ukraine erhalten hat. Auch die Transitzufuhr in die EU soll
möglich sein.
Begehrte Bodenschätze am Nordpol: Shell darf Arktis ausbeuten
Die Obama-Regierung erlaubt dem Energiekonzern, in der Tschuktschensee nach
Öl zu suchen. Klimaschützer halten das für heuchlerisch.
Ostsee-Pipeline: Nord Stream schafft Fakten
Trotz anhängiger Gerichtsverfahren werden erste Rohre für die
Ostsee-Pipeline verlegt. Werden sich die auf insgesamt 8,8 Milliarden Euro
geschätzten Baukosten je rechnen?
Finnland und Schweden genehmigen: Ostseepipeline-Bau kann starten
Schweden und Finnland genehmigen - nach massivem politischem Druck - die
1.200 km lange Gasleitung. Baubeginn: 2010. Kritiker warnen vor
Umweltbelastungen
Gasröhrenstreit: Routensuche für die Ostseepipeline
Schweden findet die umstrittene deutsch-russische Gasleitung "ökologisch
problematisch"- und fordert, die Route des Projekts zu verlagern.
Gasleitung: Bauarbeiten mit Sprengkraft
Die geplante Ostseepipeline führt durch verminte See. Experten schlagen
Alarm.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.