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# taz.de -- Beate Zschäpe im NSU-Prozess: Kein Gruß für die Anwälte
> Zwischen der Hauptangeklagten und ihrer Verteidigung herrscht derzeit
> Funkstille. Ungeachtet dessen wurde der NSU-Prozess am Dienstagmorgen
> fortgesetzt.
Bild: Nicht mal mehr ein „Hallo“ ist für die Anwälte drin: Beate Zschäpe…
München dpa | Trotz des Streits zwischen der Hauptangeklagten Beate Zschäpe
und ihren Verteidigern ist der NSU-Prozess am Dienstag fortgesetzt worden.
Zschäpe wurde am Morgen wie gewohnt von Polizisten in den Saal geführt und
ging, ohne ihre Anwälte zu grüßen oder ein Wort mit ihnen zu wechseln, an
ihren Platz.
Die 40-Jährige muss sich als Mittäterin für die Serie von zehn überwiegend
rassistisch motivierten Morden des „Nationalsozialistischen Untergrunds“
verantworten. In der vergangenen Woche hatte sie die Abberufung ihrer
Verteidigerin Anja Sturm verlangt. Ihre beiden anderen Anwälte, Wolfgang
Heer und Wolfgang Stahl, nahmen ihre Kollegin gegen die Vorwürfe in Schutz.
Das Gericht setzte Zschäpe eine Frist bis Mittwoch, 15 Uhr. Bis dahin muss
sie zu dem Streit Stellung nehmen.
Vor einem Jahr hatte Zschäpe schon einmal allen drei Anwälten das Vertrauen
entzogen. Damals lehnte der OLG-Senat ihren Antrag ab. Eigenmächtig kann
Zschäpe keinen ihrer Anwälte entlassen. Das kann nur das Gericht, weil es
sich um vom Staat bezahlte Pflichtverteidiger handelt.
Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl ging in der Verhandlung am Dienstag
nicht auf den Streit ein. Als ersten Zeugen rief er einen BKA-Ermittler
auf, der Beweise von einem Überfall auf eine Sparkasse in Zwickau im Jahr
2002 ausgewertet hatte. Er sagte, in der von Zschäpe zerstörten
Fluchtwohnung seien mit Zugkordeln präparierte Maskentücher und andere
Beweisstücke gefunden worden, die auf den Bildern der Überwachungskameras
zu sehen waren.
16 Jun 2015
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NSU-Prozess
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
Beate Zschäpe
Anja Sturm
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