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# taz.de -- Video von Polizeigewalt in Texas: US-Polizist quittiert den Dienst
> Er zog seine Waffe und zwang ein Mädchen aggressiv auf den Boden: Ein
> Polizist, der wegen übermäßiger Gewalt in der Kritik stand, gibt seinen
> Job auf.
Bild: Protest in McKinney nach den Vorfällen am Wochenende
McKinney ap/afp | Nach Rassismusvorwürfen hat ein weißer US-Polizist den
Dienst quittiert, der bei einer Poolparty in Texas [1][mit Gewalt gegen
schwarze Jugendliche vorgegangen war]. [2][Ein Video zeigt], wie der Beamte
Eric C. in einem Schwimmbad in der Stadt McKinney ein Mädchen, die nur mit
einem Bikini bekleidet ist, mit den Knien auf den Boden drückt. Er richtete
zudem seine Dienstwaffe auf eine Gruppe weiterer schwarzer Jugendlicher.
Der Vorfall hatte landesweite Beachtung gefunden und in McKinney zu
Protesten geführt.
Der Polizist kündigte am Dienstag bei der Polizeibehörde von McKinney, wie
seine Anwältin Jane Bishkin erklärte. Er war seit fast zehn Jahren im
Dienst. Er habe unter anderem Morddrohungen erhalten, sagte Bishkin. Für
Mittwoch kündigte sie eine Pressekonferenz an.
Polizeichef Greg Conley hatte den 41-Jährigen nach dem Zwischenfall
zunächst beurlaubt. Der Polizist Eric C. ziehe damit die Konsequenzen aus
seinem „nicht zu verteidigendem“ Verhalten, sagte der Conley am Dienstag
bei einer Pressekonferenz. Der Polizeichef machte aber klar, dass er den
Beamten nicht zum Verlassen der Einheit aufgefordert habe.
Der Polizist und insgesamt elf seiner Kollegen waren am Freitag zu der
Poolparty gerufen worden. Das Video, das das harte Vorgehen zeigte, hatte
ein anderer Teenager aufgenommen und im Internet veröffentlicht. “Unsere
Politik, unsere Ausbildung, unsere Praxis unterstützen solch ein Verhalten
nicht“, hob Conley hervor. Der Polizist sei bei seinem Einsatz „außer
Kontrolle“ geraten, die anderen elf Beamten vor Ort hätten sich hingegen
korrekt verhalten.
## Polizisten auf Drogen testen
Nach Angaben der Polizei wohnten die Jugendlichen nicht in dem wohlhabenden
und mehrheitlich von Weißen bewohnten Vorort von Dallas, in dem die Party
stattfand, eingeladen waren sie zu der Feier auch nicht. So seien mehrere
Jugendliche über einen Zaun geklettert, um zum Pool zu gelangen. Daraufhin
sei es zu Auseinandersetzungen mit den eingeladenen Gästen und
rassistischen Kommentaren gekommen.
Bei einer Demonstration vor einer Schule in McKinney diese Woche wurde das
Vorgehen mit anderen Fällen von Polizeigewalt gegen Schwarze in Baltimore
und Ferguson verglichen. Vor allem der Fall in der Kleinstadt Ferguson
hatte in den USA eine landesweite Debatte über Rassismus forciert. Dort
hatte [3][ein weißer Polizist den unbewaffneten Michael Brown erschossen].
Die Kündigung des Polizisten in Texas sei ein Schritt in die richtige
Richtung, sagte Dominique Alexander, Mitorganisator der Proteste in
McKinney. Es bedürfe aber nach wie vor einer ernsthaften Ermittlung zu dem
Fall. Unter anderem forderte er, den betroffenen Polizisten auf Drogen zu
testen. Die Bürgerrechtsorganisation NAACP rief das US-Justizministerium zu
Untersuchungen der Polizeibehörde von McKinney auf.
Dem Polizisten war schon einmal exzessive Anwendung von Gewalt vorgeworfen
worden. Bei der Festnahme eines jungen Schwarzen waren 2007 bei einer
Verkehrskontrolle Drogen gefunden worden. Der Mann warf dem Cop und seinen
Kollegen anschließend vor, ihn gewaltsam durchsucht und dabei die Hose
heruntergezogen zu haben. Außerdem sei sein Kopf gegen die Motorhaube
seines Autos geschlagen worden. Die Klage wurde 2009 abgelehnt.
10 Jun 2015
## LINKS
[1] /Polizeigewalt-in-den-USA/!5203115
[2] http://www.youtube.com/watch?v=R46-XTqXkzE
[3] /Erschossener-Jugendlicher-in-den-USA/!5035280
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