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# taz.de -- Gleichstellung von Homo-Paaren: CDU bleibt stur
> Abgeordnete stellen sich gegen Forderungen aus den eigenen Reihen: Die
> Gleichstellung Homosexueller sei nicht Teil des Koalitionsvertrages.
Bild: Männer-Versteherin Kristina Schröder (CDU).
Berlin dpa | Mit Verweis auf den Koalitionsvertrag hat der stellvertretende
CDU-Vorsitzende Thomas Strobl Forderungen auch aus der eigenen Partei nach
einer Gleichstellung Homosexueller abgelehnt. „Wir sollten uns an unsere
Verabredungen halten“, sagte Strobl der [1][Frankfurter Rundschau].
Der CDU-Landesvorsitzende aus Baden-Württemberg bezeichnete den Ruf der
Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes, Christine Lüders, nach einer
fraktionsübergreifenden Bundestagsinitiative als falschen Weg. Das
Parlament müsse berechenbar bleiben und dürfe nicht mit Zufallsmehrheiten
operieren, argumentierte Strobl.
Nach dem Ja der katholisch geprägten Iren für die völlige Gleichstellung
homosexueller Paare mit der klassischen Ehe von Mann und Frau melden sich
auch in der Union die Befürworter einer Reform zu Wort. „Die Öffnung der
Ehe hätte natürlich für viele gleichgeschlechtliche Liebende und weit
darüber hinaus einen ungeheuren Symbolcharakter“, [2][sagte der
CDU-Abgeordnete Stefan Kaufmann der taz]. Am Ende werde man angesichts der
bewussten Trennung von Kirche und Staat in Deutschland zu keinem anderen
Ergebnis kommen als die Iren bei ihrem Referendum.
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es, bestehende
Diskriminierungen sollten beendet werden. Mit weitergehenden Vorstellungen
hatte sich die SPD aber nicht durchsetzen können. So lehnt die Union ein
uneingeschränktes Adoptionsrecht für homosexuelle Paare ab.
## Mutige in der Union
Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Lesben und Schwulen in der CDU,
Alexander Vogt, forderte die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela
Merkel zum mutigen Schritt nach vorn auf. „Ich hoffe, Angela Merkel setzt
sich endlich über die Blockierer in der CDU hinweg“, [3][sagte Vogt Spiegel
Online].
Der CDU-Abgeordnete Jan-Marco Luczak räumte ein, dass eine Debatte über
eine Öffnung der Ehe auch für schwule oder lesbische Paare Zeit brauche.
„Die Politik sollte aber aufpassen, dass sie von dieser oder von der
Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nicht überholt wird.“ Zuvor
hatte sich auch das CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn für eine Reform nach
irischem Vorbild ausgesprochen.
Zuspruch erhielt Parteivize Strobl vom familienpolitischen Sprecher der
Unionsfraktion, Marcus Weinberg (CDU)). „Die Frage der Homo-Ehe ist eine
hochpolitische, die wir als Union breit in CDU und CSU diskutieren müssten,
wenn es Änderungsbedarf gibt“, [4][sagte Weinberg der Süddeutschen
Zeitung]. „Wir wollen nicht, dass ein wesentliches politisches Thema für
die Union mitten in der Legislaturperiode komplett neu justiert wird.“
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte beklagt, das volle Eherecht für
Homo-Paare sei in der Koalition mit CDU/CSU “schwer realisierbar“. Deswegen
glaubt auch Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) nicht an eine
Gleichstellung homosexueller Paare noch in dieser Legislaturperiode.
Politiker der Oppositionsparteien Linke und Grüne forderten am Wochenende
die Koalition auf, sich ein Beispiel an den Iren zu nehmen.
26 May 2015
## LINKS
[1] http://www.fr-online.de/politik/homo-ehe-cdu-sperrt-sich-gegen-homo-ehe,147…
[2] /Gleichstellung-von-Homo-Paaren/!5200853/
[3] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/homo-ehe-cdu-schwulenverband-mach…
[4] http://www.sueddeutsche.de/politik/deutschland-keine-echte-homo-ehe-1.24928…
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