| # taz.de -- Ergebnis fürs Europaparlament: Konservative gewinnen Wahl | |
| > Erneut wird die Fraktion der Konservativen im Europaparlament vorn | |
| > liegen: Sie gewinnen klar. Dabei ändert sich das Machtgefüge des | |
| > Parlaments nur wenig. Barroso hat gute Chancen auf Wiederwahl. | |
| Bild: Seine Fraktion liegt wieder klar vorne: Parlamentspräsident Hans-Gert P�… | |
| BRÜSSEL rtr/dpa | Die Konservativen bleiben im neuen Europäischen Parlament | |
| die stärkste Kraft. Wie in Deutschland erlebten die Sozialdemokraten in | |
| Frankreich, Großbritannien, Österreich und anderen Ländern bei der | |
| Europawahl am Sonntag ein Debakel. Zu den Gewinnern gehörten die Grünen und | |
| rechtspopulistischen Parteien. | |
| Die Europäische Volkspartei/Europäische Demokraten stellen mit bis zu 273 | |
| der insgesamt 736 Sitze weiter die stärkste Fraktion. Der Abstand zu den | |
| Sozialdemokraten, die regelrecht einbrachen, vergrößerte sich auf über 100 | |
| Mandate. | |
| Die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) wird nach den Hochrechnungen | |
| künftig nur noch über 157 bis 161 Sitze im EU-Parlament verfügen – das | |
| wären nicht mehr als 22 Prozent der insgesamt zu vergebenden Mandate. | |
| Bislang stellte sie 28 Prozent der EU-Abgeordneten. | |
| Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion im Europa-Parlament, | |
| Martin Schulz, zeigte sich denn auch "sehr enttäuscht". Es sei "ein | |
| bitterer Abend", sagte Schulz in Brüssel. "Wir haben uns ein besseres | |
| Ergebnis erhofft." | |
| Mit nur 43 Prozent der rund 375 Millionen Wahlberechtigten gingen so wenige | |
| Bürgerinnen und Bürger zur Europawahl wie noch nie. Den Bürgern brennt | |
| derzeit die Wirtschaftskrise und die Angst vor Arbeitslosigkeit auf den | |
| Nägeln. Doch im Kampf gegen die Krise stehen die nationalen Regierungen an | |
| vorderster Front, die Koordination auf EU-Ebene spielt nur eine geringe | |
| Rolle. | |
| Bei der Europawahl stehen zudem traditionell nationale Themen im | |
| Vordergrund. So war das schlechte Abschneiden der britischen Labour-Partei | |
| nach dem Spesenskandal keine Überraschung. | |
| In einigen Ländern konnten rechtspopulistische Parteien mit Parolen gegen | |
| die Einwanderung und mit fundamentaler EU-Kritik punkten. In Österreich | |
| konnten die Freiheitliche Partei ihr Ergebnis mehr als verdoppeln. In den | |
| Niederlanden ging die rechtsextreme Freiheitspartei des Islamkritikers | |
| Geert Wilders als zweitstärkste Partei aus der Wahl hervor. | |
| Gestärkt aus der Europawahl geht Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy | |
| hervor. Wegen der Wirtschaftskrise hatte er erheblich an Popularität | |
| einbüßen müssen. Doch seine konservative UMP siegte laut Wahlnachfragen | |
| klar vor den Sozialisten. Drittstärkste Kraft in Frankreich wurde | |
| überraschend ein grünes Bündnis. Auch europaweit legten die Grünen zu und | |
| sind im neuen Parlament, das um 49 Sitze verkleinert wird, zehn Sitze | |
| hinzu. | |
| Mit dem Sieg der Konservativen hat der derzeitige EU-Kommissionspräsident | |
| José Manuel Barroso gute Chancen auf eine zweite Amtszeit. Das Mandat des | |
| Portugiesen läuft Ende Oktober aus. | |
| 7 Jun 2009 | |
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