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# taz.de -- Justiz: Haftbefehl aufgehoben
> Mutmaßliche Autobrandstifterin aus Mangel an Beweisen aus der U-Haft
> entlassen. Derweil gehen weitere Autos in Flammen auf.
Bild: Ausgebrannte Autos in der Jahnstraße
Erneute Schlappe im Kampf gegen Autozündler: Am Freitagabend wurde der
Haftbefehl gegen die mutmaßliche Autobrandstifterin Alexandra R.
aufgehoben. Die bisherige Beweisaufnahme reiche nicht aus, um den
dringenden Tatverdacht gegen die 21-Jährige aufrechtzuerhalten, teilte ein
Gerichtssprecher mit. Deshalb habe das Gericht beschlossen, die Angeklagte
nach fünf Monaten aus der U-Haft zu entlassen.
Bereits am Mittwoch war der Haftbefehl gegen den in einem Parallelverfahren
angeklagten Christoph T. aufgehoben worden. Eine Verurteilung sei
unwahrscheinlich, sagte der Richter. Ein Brandgutachter hatte den
23-Jährigen entlastet. Bei Alexandra R. war die Anklage am Freitag
zerbröselt. Der Hauptbelastungszeuge - ein Polizist, der die 21-Jährige
festnahm - konnte nicht überzeugend darstellen, dass es sich bei der
Verhafteten um die Person handelt, die zuvor einen Mazda angezündet hatte.
Der Prozess wird am 3. November fortgesetzt.
Alexandra R. und Christoph T. sind die bisher einzigen Berliner, die wegen
einer politisch motivierten Autobrandstiftung angeklagt sind. Beide sollen
vor Monaten Autos in Friedrichshain angezündet haben und der linken Szene
angehören. Ihre Verurteilung ist nun in weite Ferne gerückt. Die linke
Szene jubilierte über die Haftentlassungen. Das "Konstrukt von Bullen und
Staatsanwaltschaft" sei eingeknickt, so eine Solidaritätsgruppe. "Die
Anklage erhält nun abermals eine schallende Ohrfeige."
Die Autobrände gehen derweil weiter: Freitagnacht war es ein BMW in
Friedrichshain, Samstagnacht ein Audi und Mercedes in Pankow sowie ein
Porsche in Reinickendorf. Die Polizei geht von einer politischen Motivation
aus.
25 Oct 2009
## AUTOREN
Konrad Litschko
Konrad Litschko
## TAGS
Brandstiftung
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