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# taz.de -- Brandstiftungen in Neukölln: Verdächtiger sitzt in U-Haft
> Nach dem Autobrand unter einem nun einsturzgefährdeten Haus ist ein
> Verdächtiger gefasst. Eine politische Motivation sei nicht erkennbar.
Bild: Ausgebrannte Autos in der Jahnstraße
Berlin taz | Eine Woche nach dem verheerenden Brandanschlag auf mehrere
Fahrzeuge, die auf einem überdachten Mieterparkplatz in der Südneuköllner
Jahnstraße Ecke Buschkrugallee abgestellt waren, haben Polizei und
Staatsanwaltschaft einen Tatverdächtigen gefasst. Laut einer gemeinsamen
Mitteilung wurde der 32-jährige Mann bereits am Freitag in seiner Wohnung
festgenommen. Inzwischen wurde Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Neben dem Brand in Britz, bei dem acht Autos und zwei Mopeds Feuer fingen,
ist der Festgenommene auch für eine PKW-Brandstiftung in der
Karl-Marx-Straße verdächtig. Die Anschlag, bei dem noch ein zweites Auto
beschädigt wurde, ereignete sich etwa 20 Minuten zuvor.
Die Ermittler seien durch eigene Ermittlungsarbeit und Zeugenaussagen auf
die Spur des Mannes gekommen, der bislang keine Aussage machte. Der
Verdächtige sei polizeibekannt, jedoch nicht wegen Brandstiftung. Eine
politische Tatmotivation sowie eine Verbindung zu anderen Brandstiftungen
sei „zum jetzigen Erkenntnisstand nicht erkennbar“, wie die Polizei der taz
auf Nachfrage bestätigte. Demnach sehen sie Ermittler derzeit auch keine
Verbindung zur [1][rechtsextremen Terrorserie in Neukölln].
In Britz konnte die Feuerwehr gerade noch verhindern, dass die Flammen der
brennenden Autos vollends auf das darüber befindliche Haus übergriffen.
Dennoch mussten sechs Mieter*innen mit leichten Rauchvergiftungen behandelt
werden. Drei Wohnungen wurden so stark beschädigt, dass sie sofort als
unbewohnbar galten.
## Haus einsturzgefährdet
Am Donnerstag, vier Tage nach dem Brand, wurde das Haus von einem Statiker
der Neuköllner Bauaufsicht für akut einsturzgefährdet eingestuft. Die etwa
150 Bewohner*innen der 33 Wohnungen mussten evakuiert werden. Eine erste
Nacht bezahlte ihnen das Bezirksamt im Hotel Estrel. Danach wurden die
Menschen aufgefordert, sich Unterkünfte für maximal 25 Euro die Nacht zu
suchen – der Satz, der für die Unterbringung von Obdachlosen zur Verfügung
steht.
Bis Anfang nächster Woche soll geprüft werden, ob das Haus wieder begeh-
oder auch bewohnbar ist. Möglich ist auch, dass es unbewohnbar bleibt.
Einem Bericht der [2][Berliner Zeitung] zufolge habe sich die
Hausverwaltung erst nach Tagen beim Bezirk gemeldet. Der Eigentümer sei
nicht zu erreichen.
Die Zahl der Autobrandstiftungen in Berlin ist in den vergangenen Wochen
stark angestiegen. Besonders in Neukölln brannte es fast jede Nacht. Am Tag
vor den beiden Anschlägen brannte etwa ein Auto am Weigandufer, am Tag
danach in der Bouchéstraße.
20 Jul 2020
## LINKS
[1] /Rechte-Anschlagserie-in-Berlin-Neukoelln/!5646031/
[2] https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/garagen-brand-berlin-neuko…
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Brandstiftung
Berlin-Neukölln
Polizei Berlin
Schwerpunkt Rechter Terror
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