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# taz.de -- Prügel-Vorwürfe gegen Mixa: "Kind Gottes, nimm diese Strafe"
> Fünf ehemalige Heimkinder behaupten laut einem Zeitungsbericht, der
> Augsburger Bischof Mixa habe sie mehrmals geschlagen. Das Bistum weist
> die Vorwürfe zurück und spricht von Diffamierung.
Bild: Das Werkzeug Gottes: Die Hand von Bischof Mixa.
AUGSBURG/BERLIN taz | Dem Augsburger Bischof Walter Mixa wird vorgeworfen,
in den 1950er Jahren damalige Heimkinder geschlagen zu haben. Fünf Opfer
des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef berichteten unter
eidesstattlicher Erklärung gegenüber der Süddeutschen Zeitung von Schlägen
des damaligen Stadtpfarrers im bayerischen Schrobenhausen. Ein Mann
berichtete, Mixa habe ihm mit einem Stock mehrfach auf das Gesäß
geschlagen. "In dir ist der Satan, den werde ich dir schon austreiben",
habe er dabei gesagt.
"Die aufgestellten Behauptungen sind absurd, unwahr und offensichtlich in
der Absicht erfunden, den Bischof persönlich zu diffamieren", erklärte die
Sprecherin des Bistums Kathi Marie Ulrich. Mixa sei bis 1996 als
Religionslehrer in Schrobenhausen gewesen. Im St.-Josef-Kinderheim habe
Mixa keine erzieherische oder pädagogische Funktionen innegehabt, betonte
Ulrich. Das Bistum behalte sich vor, gegen die Vorwürfe zivil- und
strafrechtlich vorzugehen.
Auch das Bistum Regensburg befasst sich mit Misshandlungsvorwürfen.
Vierzehn Fälle von zum Teil schweren körperlichen Misshandlungen aus den
Jahren 1956 bis 1983 will das Bistum an die Staatsanwaltschaft übergeben.
Die meisten der Fälle ereigneten sich in dem Grundschulinternat
Etterzhausen sowie nach dessen Umzug 1982 in Pielenhofen. Das Internat ist
bekannt als Vorschule der Regensburger Domspatzen. In einem Zwischenbericht
des Bistums heißt es, Opfer schilderten eine "regelmäßige Präsenz der
Gewalt im Alltag", die die damals übliche Züchtigung bei weitem übersteige.
Sechs Täter, der bereits verstorbene Schulleiter Johann M., drei Lehrer und
zwei Erzieher, werden beschuldigt.
Bistumssprecher Clemens Neck sprach am Dienstag von "Zwangsmaßnahmen, die
die Kinder bis zum Erbrechen quälten, Demütigung, gezielte Verängstigung,
bewusste Ungerechtigkeit und nachhaltige Körperverletzung". Acht ehemalige
Schülerinnen und Schüler haben sich bisher beim Bistum gemeldet.
31 Mar 2010
## AUTOREN
Frauke Böger
## TAGS
sexueller Missbrauch
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