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# taz.de -- Ölpest im Golf von Mexiko: BP erkauft sich Klageverzicht
> Mit 5.000 Dollar Einmalzahlungen erkauft sich BP das Schweigen von
> Geschädigten der Ölpest. Unternehmen erhalten 25.000 Dollar, wenn sie
> nicht klagen. Kritiker warnen vor dem Angebot.
Bild: Das Öl der Katastrophe klebt an BP - einige potenzielle Kläger dank Ein…
HOUSTON rtr | Ein knappes halbes Jahr nach der schwersten Ölkatastrophe in
der US-Geschichte hat sich der Energiekonzern BP mit ersten Einmalzahlungen
einen Klageverzicht von Geschädigten erkauft. Aus dem Ausgleichsfonds seien
Anwohnern und Firmen der Golfküste dafür bisher 43 Millionen Dollar bezahlt
worden, teilte der britische Konzern am Dienstag mit.
Der Verwalter des insgesamt 20 Milliarden Dollar schweren Hilfsfond,
Kenneth Feinberg, hatte die Option Einmalzahlung gegen Klageverzicht am 13.
Dezember angekündigt. Demnach bekommt jede Person, die sich darauf
einlässt, pauschal 5000 Dollar. Unternehmen erhalten 25.000 Dollar.
Das BP-Angebot wird von Anwälten und Politikern kritisiert. Sie haben den
Geschädigten geraten, sich sehr gut zu überlegen, ob sie sich bereits jetzt
abschließend mit BP einigen wollen. Sie verweisen darauf, dass sich manche
Schäden aus der Katastrophe erst in der Zukunft zeigen könnten.
BP hat bislang insgesamt 2,6 Milliarden Dollar an 467.889 Antragsteller
gezahlt. Dabei ging es aber zumeist um Sofort-Zahlungen als Entschädigung
für entgangene Umsätze oder Gewinne. Nur in einem Fall wurde eine Klage
bislang beendet. In dem Fall hatte ein Unternehmer zehn Millionen Dollar
erhalten.
Auslöser der Ölpest war die Explosion und der Untergang der BP-Bohrinsel
"Deepwater Horizon" am 20. April. 87 Tage lang floss ungehindert Öl ins
Meer. Insgesamt sollen es rund fünf Millionen Barrel gewesen sein. Die
Küste von vier Bundesstaaten wurde verschmutzt, neue Tiefsee-Bohrungen
verboten, und das Image von BP litt entschieden. Der Konzern büßte rund 70
Milliarden Dollar an Marktwert ein und entließ seinen Chef Tony Hayward. Im
September wurde das Bohrloch endgültig versiegelt.
Wegen der Katastrophe hat auch die US-Regierung BP sowie vier weitere
Firmen verklagt. Sie werfen ihnen Verstöße gegen US-Umweltgesetze vor und
fordern Schadenersatz in noch nicht genannter Höhe. Die Summe könnte aber
bis zu 21 Milliarden Dollar betragen.
29 Dec 2010
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