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# taz.de -- Bericht zur Deepwater-Horizon-Katastrophe: BP hat nicht aus Profitg…
> Der Bericht einer US-Regierungskommission zur Ölpest im Golf von Mexiko
> folgt der Darstellung von BP: Die Ursache für den Unfall sei nicht
> Proftigier gewesen.
Bild: Ölverschmierter Pelikan im Golf von Mexiko: Angeblich kein Opfer von Pro…
WASHINGTON afp/taz | Bei der Untersuchung der Ölkatastrophe im Golf von
Mexiko hat eine von US-Präsident Barack Obama eingesetzte
Expertenkommission bisher keine Hinweise gefunden, dass die Sicherheit auf
der Ölplattform aus Profitgier vernachlässigt worden ist.
Der britische Ölkonzern BP sowie dessen Dienstleister Halliburton und
Transocean hätten Fehler gemacht, sagte der Ermittlungsleiter der
Kommission, Fred Bartlit, am Montag zum Auftakt einer zweitägigen Anhörung
in Washington. Es gebe aber keinen Hinweis darauf, dass Entscheidungen
getroffen worden seien, "bei denen Dollars vor Sicherheit gingen".
Diese Einschätzung steht im Gegensatz zu Vorwürfen von US-Abgeordneten, die
BP und die beiden Öl-Dienstleister beschuldigen, bei der Sicherheit gespart
zu haben. Bartlit betonte weiter, dass er zu 90 Prozent mit den Ergebnissen
des BP-eigenen Untersuchungsberichts zu dem Unglück übereinstimme. Klar sei
aber, dass BP "unnötige Risiken" eingegangen sei, die zu der Explosion der
Ölbohrplattform "Deepwater Horizon" und der anschließenden Ölpest im Golf
von Mexiko geführt hätten.
Auslöser des Unglücks sind nach früheren Angaben der Kommission
entflammbare Kohlenwasserstoffe, die einen Schacht zu der Ölplattform
heraufgeschossen seien und diese zur Explosion gebracht hätten.
Der Ausschuss stellte fest, dass eine Zementsperre gegen solche Lecks unter
dem Meeresgrund weiter unten als üblich angebracht worden sei. BP sowie die
Arbeiter von Transocean hätten zudem Warnsignale nicht erkannt, nachdem in
einer Steigleitung brennbare Kohlenwasserstoffe aufgetaucht seien, außerdem
hätten sie Ergebnisse von Drucktests falsch interpretiert.
Bei der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" am 20. April waren
elf Menschen gestorben. In den folgenden Monaten traten Behördenangaben
zufolge rund 780 Millionen Liter Rohöl aus, die das Ökosystem im Golf von
Mexiko und die dortige Fisch- und Tourismusindustrie schwer schädigten.
US-Präsident Obama hatte die siebenköpfige Kommission einige Wochen nach
dem Unglück berufen. Den Abschlussbericht mit Empfehlungen, wie ähnliche
Unglücke künftig verhindert werden können, soll die Kommission bis zum 11.
Januar vorlegen.
Stephan Lutter, Meeresexperte der Umweltorganisation WWF, hält die
Aussagekraft des Berichts für begrenzt: "Es liegt ja im Interesse aller
Ölkonzerne, Gewinne zu erwirtschaften." Es herrsche eine ausgeprägte
Technikgläubigkeit hinsichtlich der Erschließung, mit der die Entwicklung
der Sicherheitstechnik offenbar nicht Schritt hält.
9 Nov 2010
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