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# taz.de -- Kommentar Grüne Wahlversprechen: Kurt Beck gewinnt im Koalitionspo…
> Als einzige rheinland-pfälzische Partei waren die Grünen gegen eine achte
> Autobrücke am Moselsporn. Nun sind sie bei den Koalitionsverhandlungen
> eingeknickt.
Über sieben Brücken kann man heute schon gehen am Moselsporn. Jetzt kommt
eine achte dazu. Rund 180 Meter über dem Fluss, an dessen Ufern die besten
Rieslinge der Welt in Steillage wachsen, werden also bald Personen- und
Lastkraftwagen pausenlos über die idyllische Landschaft brettern.
Bedanken dafür können sich die streitbaren Moselwinzer und ihre zahlreichen
Verbündeten, die den Brückenbau vehement bekämpft haben, jetzt bei den
Grünen. Denn die Partei konnte ihr Versprechen, den Hochmoselübergang in
den Koalitionsverhandlungen mit der SPD noch zu verhindern, am Ende nicht
halten.
Dabei hat die einzige Widerstandspartei gegen den Brückenbau ihren
Stimmenanteil in der Region bei der letzten Landtagswahl glatt
vervierfachen können. Doch mit dem Einknicken am
Koalitionsverhandlungstisch haben die Grünen ihren Erfolg und das in sie
gesetzte Vertrauen wieder verzockt.
Der gewonnene Planungsstopp für die Mittelrheinbrücke bis 2016 ist kein
ausgleichendes Gegengewicht für die "Kröte" Hochmoselübergang. Die Brücke
im Unesco-Weltkulturerbe Mittelrheintal war schließlich auch bei der SPD
nicht unumstritten.
Selbst aus der Staatskanzlei von Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) heraus
wurde schon im vergangenen Jahr Verhandlungsbereitschaft bis hin zum
Verzicht signalisiert, falls die Unesco ihr Veto gegen den avisierten
Brückenbau einlegen sollte. Bei einem weiteren geplanten Brückenbau am
Rhein zwischen Wörth und Karlsruhe blieb Beck dann wieder hart wie Beton.
Die Grünen Rheinland-Pfalz kuschten, in Baden-Württemberg dagegen kuschte
die SPD. Rot-Grün ist eben nicht Grün-Rot.
Wahlverlierer Kurt Beck ist klarer Sieger im Koalitionspoker. Und die
Grünen haben den Brücken-Blues. Dafür aber auch drei Ministerinnen.
3 May 2011
## AUTOREN
Klaus-Peter Klingelschmitt
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