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# taz.de -- Tepco pumpt tonnenweise Wasser ab: Bewohner verlassen Fukushima-Geb…
> Rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima verlassen weitere Bewohner
> ihre Häuser – auch außerhalb der Sperrzone. Tepco will strahlendes Wasser
> mit einem Tankfloß abtransportieren.
Bild: Das Nötigste einpacken. Bereits 2.000 Menschen haben Iitate freiwillig v…
TOKIO dapd/dpa | Bewohner zweier japanischer Städte in einem erweiterten
Sperrgebiet um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi haben am
Wochenende ihre Häuser verlassen. Dabei handele es sich um rund 50 Bewohner
der Stadt Kawamata und vier Familien aus Iitate, teilten Stadtbeamte am
Montag mit. Die zwei Ortschaften gehören zu mehreren Städten, in denen
relative hohe Radioaktivität festgestellt wurde.
Kawamata und Iitate liegen außerhalb der Sperrzone, die mit einem Radius
von 20 Kilometern um die im März von einem Tsunami beschädigte Atomanlage
angegeben wurde. Die japanische Regierung hatte Ende April die Bewohner der
zwei Städte zu einer Evakuierung im Laufe des kommenden Monats
aufgefordert.
Von den ursprünglich 6.500 Bewohnern des Dorfes Iitate hätten bereits 2.000
freiwillig den Ort verlassen, teilten die Behörden mit. Es sei allerdings
schwierig zu sagen, wie viele Menschen sich noch im Ort aufhielten, da
viele auf eigene Faust weggegangen seien und man keine Informationen über
ihren Aufenthaltsort habe, sagte ein Behördensprecher.
## Tepco will strahlendes Wasser abpumpen
Der Betreiber der Atomruine von Fukushima Tepco will an diesem Dienstag mit
dem Abpumpen von hoch radioaktiv verseuchtem Wasser aus dem Turbinengebäude
von Reaktor 3 beginnen. Wie die Nachrichtenagentur Jiji Press am Montag
meldete, soll das Wasser in eine Entsorgungsanlage für Atommüll auf dem
AKW-Gelände gebracht werden. Es war offenbar aus dem Reaktor ins
Tiefgeschoss des Gebäudes gesickert. Aus dem Turbinengebäude des Reaktors 2
wird bereits strahlendes Wasser herausgeholt. Diese Arbeiten laufen weiter.
Unterdessen befindet sich ein riesiges Tankfloß auf dem Weg nach Fukushima.
Es kann bis zu 10 Millionen Liter an radioaktiv verseuchtem Wasser
aufnehmen. Das Floß wurde in einer Werft in Yokohama für den Einsatz an der
Atomruine umgebaut. Das stählerne Tankfloß wird voraussichtlich in ein bis
zwei Wochen in Fukushima eintreffen. Es ist 136 Meter lang und 46 Meter
breit. Bisher diente es im Hafen der Stadt Shimizu in der Provinz Shizuoka
als schwimmende Insel für Angler.
## 22.000 Tonnen strahlendes Wasser
Das strahlende Wasser in den Atommeilern behindert die Sicherungsarbeiten
an dem AKW. Die Anlage wurde nach dem Erdbeben vom 11. März und dem Tsunami
zerstört. Später wurde Wasser in die Meiler geleitet, um die überhitzten
Reaktorkerne zu kühlen. Es wird geschätzt, dass sich im Turbinengebäude des
Meilers Nummer 3 rund 22.000 Tonnen verseuchte Brühe angesammelt haben.
Bislang seien in Meiler 2 von anfangs rund 25.000 Tonnen etwa 5550
abtransportiert worden, hieß es unter Berufung auf den Betreiber Tepco
weiter. Insgesamt sollen 10.000 Tonnen in die Entsorgungsanlage gepumpt
werden. Daneben bauen Arbeiter zusätzlich Behelfstanks für schwach
verstrahltes Wasser. Bis Ende des Monats sollen dadurch zusätzliche
Kapazitäten von 28.000 Tonnen entstehen.
16 May 2011
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