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# taz.de -- Griechenland verscherbelt das Tafelsilber: Lotto, Strom und Flughä…
> Mit Privatisierungen sollen die Griechen ihre Schulden reduzieren. Ein
> Problem ist: Sie wissen selbst nicht so genau, was dem Staat alles
> gehört.
Bild: Die Deutsche Telekom besitzt schon einen Teil der griechischen Telefonges…
ATHEN dpa | Um die Schulden in den Griff zu bekommen, muss Griechenland
Immobilien und Unternehmen verkaufen, die ganz oder zum Teil dem Staat
gehören. Athen hofft damit bis 2015 auf Einnahmen von 50 Milliarden Euro.
Der Umfang des staatlichen Vermögens ist aber nicht bekannt. Experten
schätzen es zwischen 280 und 350 Milliarden Euro.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Besitzverhältnisse bei vielen Immobilien
nicht klar sind. "Es hat den Anschein, als ob der griechische Staat und
seine Immobilienholding selbst nicht so genau wissen, über welche
Immobilien sie im Einzelnen verfügen", sagte Heribert Dieter von der
Stiftung Wissenschaft und Politik. Die griechischen Schulden betragen
zurzeit etwa 330 Milliarden Euro.
Die Regierung will in den kommenden Wochen einen genaueren Plan vorlegen.
Dies ist Voraussetzung, damit Griechenland die nächste Tranche des
Rettungspakets in Höhe von 12 Milliarden Euro bekommt. Auf der
Privatisierungsliste könnten diese Vermögenswerte stehen.
• 17 Prozent der staatlichen griechischen Elektrizitätsgesellschaft (DEI).
Das Unternehmen bringt Gewinne ein.
• Der alte, seit 2004 geschlossene Flughafen von Athen "Hellinikon". Das
Gelände liegt an der Küste Athens etwa 16 Kilometer vom Stadtzentrum
entfernt.
• Verkauf von weiteren 10 Prozent der Telefongesellschaft OTE an die
Deutsche Telekom. Die Deutsche Telekom besitzt seit 2008 30 Prozent der
Aktien und führt das Unternehmen.
• Das griechische staatliche Lotterie- und Wett-Unternehmen.
• Athen plant auch den Verkauf der Landwirtschaftsbank.
• Die Regierung will ihre Beteiligung (55 Prozent) am neuen Großflughafen
Athens "Eleftherios Venizelos" verkaufen. 40 Prozent des Flughafens besitzt
der Baukonzern Hochtief.
• Athen hat die Privatisierung zahlreicher kleinerer Flughäfen auf den
Inseln der Ägäis angedeutet. Auch Teile der Häfen von Piräus und
Thessaloniki sollen privatisiert werden. Für Flughäfen und andere
kommerzielle Immobilien seien grundsätzlich eher ausländische Investoren
denkbar, sagte Dieter.
• Hinzu kämen noch hunderte Häuser, Wohnungen und andere Immobilien, die
dem Staat gehören. Das griechische Katasteramt prüft zurzeit, welche
Gebäude infrage kommen.
17 May 2011
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