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# taz.de -- Gewalt in Syrien: Vorsichtige Kritik aus dem Iran
> Nachdem es in Syrien auch am Wochenende wieder tödliche Schüsse auf
> Demonstranten gab, kritisiert erstmals der Iran das Regime Assad. Die
> Arabische Liga entsendet ihren Generalsekretär.
Bild: Auch am Freitag gab es wieder Demonstrationen in Syrien, zum Beispiel der…
BEIRUT dapd | Der mit Syrien verbündete Iran hat seine Unterstützung für
Präsident Baschar Assad bekräftigt, zugleich aber ein Eingehen auf
"legitime Forderungen" des Volkes gefordert. Die Arabische Liga äußerte
sich am Sonntag zutiefst besorgt über das Blutvergießen und kündigte an,
ihren Generalsekretär nach Damaskus zu schicken.
Unterdessen gingen die syrischen Sicherheitskräfte erneut mit Gewalt gegen
Kritiker des Regimes vor. Aktivisten zufolge wurde am Sonntag in einem
Vorort der Hauptstadt ein Mensch von Scharfschützen getötet.
Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi warnte einem Bericht der
halbamtlichen Nachrichtenagentur ISNA zufolge am Samstag, ein Rücktritt
Assads werde in Syrien zu einem Machtvakuum führen, das eine Krise in der
gesamten Region zur Folge haben könnte. Trotz der anhaltenden Unterstützung
wurden erstmals auch kritische Töne aus Teheran laut.
Im Jemen, in Syrien oder jedem anderen Land gebe es einige legitime
Forderungen des Volkes, auf die die betreffenden Regierungen so schnell wie
möglich reagieren sollten, sagte Salehi.
## Arabische Liga will Konflikt lösen helfen
Der Iran macht die USA und Israel für den Aufstand in Syrien
verantwortlich. Die USA und andere Staaten haben wiederum dem Iran
vorgeworfen, Assad bei der Niederschlagung des Aufstands zu helfen. Die
Arabische Liga beschloss am Sonntag auf einer Sondersitzung in der
ägyptischen Hauptstadt Kairo, ihren Generalsekretär Nabil Al Arabi nach
Damaskus zu schicken, um über eine Lösung des Konflikts zu verhandeln.
Am Samstag hatten die Sicherheitskräfte des syrischen Regimes erneut in den
Hochburgen des Widerstands gegen Assad Stellung bezogen. Am umfassendsten
war die Militärpräsenz in den Vororten von Damaskus, in der Stadt Deir el
Sur im Osten und in der Küstenstadt Latakia. Die Aktivistengruppe Örtliche
Koordinationskomitees berichtete von vereinzelten Schießereien.
Am Freitag hatten, wie seit Monaten nach den Freitagsgebeten üblich,
Zehntausende Menschen gegen das Regime protestiert. Die Soldaten schossen
auf die Demonstranten und töteten Augenzeugen zufolge mindestens zwei
Menschen.
Die Regierung in Damaskus versucht seit fünf Monaten, die Proteste gegen
Assad mit aller Gewalt niederzuschlagen. Nach Angaben von
Menschenrechtsaktivisten wurden dabei bisher mehr als 2.200 Menschen
getötet.
28 Aug 2011
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