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# taz.de -- Neuer Kandidat für Generalbundesanwalt: Umsichtig und geschätzt
> Harald Range, derzeit noch Generalstaatsanwalt im niedersächsischen
> Celle, wird als heißer Tipp für den Posten des Generalbundesanwalts
> gehandelt.
Bild: Harald Range (FDP) könnte der Nachfolger von Generalbundesanwältin Moni…
FREIBURG taz | Harald Range (FDP) wird wohl neuer Generalbundesanwalt.
Jedenfalls ist er der neue heiße Tipp. Die Financial Times Deutschland
brachte den Namen unter Berufung auf Regierungskreise ins Spiel.
Diejenigen, die es wissen, dementierten am Freitag nicht.
Range ist derzeit Generalstaatsanwalt in Celle, er ist damit einer der drei
höchsten Staatsanwälte in Niedersachsen. Er hat bisher wenig Schlagzeilen
produziert und sein Amt umsichtig geführt. Immerhin protestierte er, als
2003 in Niedersachsen eine vorsorgliche Telefonüberwachung eingeführt
werden sollte. Das Gesetz wurde vom Bundesverfassungsgericht kassiert.
Berufen wurde Range 2001 vom damaligen SPD-Justizminister Christian
Pfeiffer. Dies dürfte der SPD die Zustimmung im Bundesrat erleichtern. Der
letzte Personalvorschlag, Johannes Schmalzl, scheiterte an fehlender
Zustimmung im Bundesrat. Der FDP-Regierungspräsident von Stuttgart hatte zu
wenig Erfahrung als Staatsanwalt und schrieb dann auch noch eine ausfällige
Mail an einen Kritiker.
Mangelnde Erfahrung kann man Range nicht vorwerfen. Er ist einer der
dienstältesten Generalstaatsanwälte und unter seinen Kollegen
hochgeschätzt.
Er gilt als der "Außenminister" der Generalstaatsanwälte, weil er diese mit
ausländischen Amtsinhabern in Gremien des Europarats koordiniert. Die
internationale Erfahrung dürfte ihm auch in Karlsruhe zugute kommen, weil
der globale Terrorismus einen Großteil seiner Arbeitszeit ausfüllen dürfte.
Die Bundesanwaltschaft ist für strafrechtliche Revisionen zum
Bundesgerichtshof zuständig und ermittelt selbst gegen Terroristen und
Kriegsverbrecher. Die jetzige Amtsinhaberin Monika Harms wurde jetzt 65 und
geht zum 1. Oktober altershalber in den Ruhestand. Übergangsweise wird ihr
Stellvertreter Rainer Griesbaum, der Abteilungsleiter für Terror, die
Behörde führen.
Zwar ist Range auch schon 63, eine Ausnahmeregelung im Beamtenrecht erlaubt
aber die Verlängerung der Amtszeit bis ins Alter von 68 Jahren. Von dieser
Möglichkeit machte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
(FDP) bei CDU-Mitglied Monika Harms keinen Gebrauch.
30 Sep 2011
## AUTOREN
Christian Rath
## ARTIKEL ZUM THEMA
Suche nach Generalbundesanwalt: Grünes Licht für Range
Die SPD geführten Bundesländer haben ihre Zustimmung für Harald Range als
neuen Generalbundesanwalt signalisiert. Damit ist der Weg für den Celler
Juristen frei.
Kommentar Generalbundesanwältin: Die eiserne Lady
Monika Harms galt als stramme Konservative. Und zu Beginn ihrer Amtszeit
kam es wirklich schlimm. Später zeigte sie sich geläutert – auch wenn sie
das nie zugeben würde.
Schmalzl wird nicht Genreralbundesanwalt: Wutmail stoppt Karriere
Der FDP-Jurist Schmalzl hat seine Kandidatur zum Generalbundesanwalt
zurückgezogen. Er hätte nach seiner Wutmail wohl keine Mehrheit im
Bundesrat bekommen.
Kommentar Johannes Schmalzl: Kein geeigneter Mann
Das Bild des souveränen Machers ist dahin. Wer sich wie Schmalzl so wenig
im Griff hat, kann nicht guten Gewissens als Generalbundesanwalt gewählt
werden. Für Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger ist das natürlich
misslich.
Doch kein Generalbundesanwalt: Schmalzls Wut-Mail
Johannes Schmalzl (FDP) wird nicht Generalbundesanwalt. Eine unbeherrschte
Mail an seinen wichtigsten Kritiker zwang ihn zum Rückzug. Wir
dokumentieren die Wut-Mail.
Zweifel an Schmalzls Qualifikation: Oberster Ankläger auf der Kippe
Der FDP-Mann Johannes Schmalzl soll neuer Generalbundesanwalt werden. Doch
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