Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Porträt der CCC-Sprecherin Constanze Kurz: Gesicht und Hirn der Be…
> Constanze Kurz ist die einzige Frau unter den SprecherInnen des Chaos
> Computer Clubs. Mit Sachkenntnis und Humor schlägt sie reihenweise
> Innenpolitiker.
Bild: Sie kann alles, außer hochdeutsch: Constanze Kurz.
Es ist ein beschissener Job, das Gesicht von etwas zu sein – das Gesicht
der Firma, der Bewegung, der Revolution. Denn wenn man selbst das Gesicht
ist, dann muss das Hirn wohl jemand anderes sein, oder? Und außerdem, wenn
man selbst oben ist, am Kopf, heißt das dann, die anderen sind unten? Das
Fußvolk? Wie erfreut die wohl darüber sind?
Wenn also feststeht, das Gesicht zu sein sei ein Scheißjob, lässt sich
allerdings ebenso feststellen, dass ihn Constanze Kurz sehr gut macht. Seit
einigen Jahren ist die Enddreißigerin eine der SprecherInnen des Chaos
Computer Clubs – ungefähr seitdem die Medien anfingen, die Themen des
Hackervereins zu entdecken, Datenschutz im Allgemeinen, den Widerstand
gegen die Online-Durchsuchung und die Spähsoftware namens Bundestrojaner im
Besonderen. Constanze Kurz ist die einzige Frau der
CCC-SprecherInnen-Runde. Sie trägt es mit Fassung.
Sie weiß, dass der Umstand, eine gut aussehende Frau zu sein, ihr half,
bekannt zu werden in Funk und Fernsehen. Das hat Constanze Kurz mal
weniger, mal sehr genervt, sie nutzte es pragmatisch, wenn es dem Thema
nutzte. Seither hat sie Innenminister, Innenausschussvorsitzende und
Innenpolitiker generell in öffentlichen Diskussionen geschlagen. Durch mehr
Sachkenntnis oder weil sie witziger war, oft beides.
So wurde sie das Gesicht eines Wandels, der auch im Club selbst umstritten
war – von einer Bastlergemeinde hin zu einer politischen Kraft, einer
Bürgerrechtsorganisation, einer Lobbygruppe.
Und das alles in Berlinerisch. Wie den "Computerthemen" verhalf sie diesem
Dialekt seiner schweißfleckigen Wohnhöhle zu entfliehen. Ja, auch
intelligente Menschen können so sprechen, denken sie nun im Süden. Und da
war sie nicht Gesicht, sondern Stimme, und auch diesen Job hat sie gut
erledigt.
12 Oct 2011
## AUTOREN
Daniel Schulz
## TAGS
Edward Snowden
Roboter
Schwerpunkt Überwachung
## ARTIKEL ZUM THEMA
CCC-Sprecherin über NSA-Skandal: „Es geht um Wirtschaftsspionage“
Viele Unternehmer seien aufgewacht, sagt Constanze Kurz vom Chaos Computer
Club. Sie hätten längst begriffen, was Snowdens Enthüllungen bedeuten.
Anthropomorphe Roboter: Der Automat schaut traurig
Der neue Kollege ist ein Roboter: Dem Modell „Baxter“ ist anzusehen, wenn
ihm etwas misslingt. Er lernt durch Zeigen und Vorspielen.
Die Piraten und der Staatstrojaner: Keine Politik in Twittergeschwindigkeit
Der Piratenpartei hätte die Affäre um die Spionagesoftware nicht gelegener
kommen können. Doch die Chance blieb ungenutzt.
Staatliche Überwachung per Trojaner: "Stets im rechtlichen Rahmen"
Die vom Chaos Computer Club untersuchten Trojaner sorgen für Aufregung.
Selbst die Kanzlerin fordert Aufklärung. Doch Bayern behauptet, der Einsatz
war rechtmäßig.
30 Jahre CCC: Gemeinsam gegen die Großmächte
Vor 30 Jahren gründete sich der Chaos Computer Club - in der "taz". Heute
ist er so weit etabliert, dass sogar Bundesrichter auf seine Expertise
setzen.
Die Struktur des Chaos Computer Clubs: Zurückhaltender Vorstand
Eine Satzung, die regionalen Gliederungen, die Sprecher und der Vorstand.
Der CCC ist ein Verein, wie er im Buche steht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.