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# taz.de -- Wirkung der Erderwärmung auf Flüsse: Prima Klima für die Schiffer
> Der Klimawandel hat zunächst kaum Auswirkungen auf den Schiffsverkehr in
> Deutschland. Das könnte sich in einigen Jahrzehnten ändern, vor allem im
> Winter.
Bild: Stau: Binnenschiffe auf dem Rhein nahe Duisburg.
BERLIN taz | Der Klimawandel wird zunächst geringere Auswirkungen auf die
Schiffbarkeit deutscher Flüsse und Meeresgebiete haben, als bislang
angenommen. Zu diesem Zwischenergebnis kommt ein umfangreiches
Forschungsprogramm des Bundesverkehrsministeriums, das
Verkehrsstaatssekretär Klaus-Dieter Scheurle am Dienstag in Berlin
vorstellte. Das Programm umfasst 30 wissenschaftliche Projekte. Scheurle:
"Bis 2050 haben wir nur moderate Veränderungen."
Basis der Forschungen sind aktuelle Klimamodelle des Deutschen
Wetterdienstes. Demnach wird die Temperatur in Deutschland bis 2050 um
mindesten 0,5 Grad im Jahresmittel steigen; Erhöhungen von mehr als zwei
Grad gelten als unwahrscheinlich. Im Sommer ist mit weniger, im Winter mit
mehr Niederschlag zu rechnen.
Für den Rhein erwarten die Forscher eine Zunahme der Wassermenge im Winter,
da weniger Niederschlag in Schnee gebunden sein wird. Das verbessert die
Schiffbarkeit der wichtigsten deutschen Flusswasserstraße. Die sommerliche
Wassermenge soll sich bis 2050 demgegenüber nur moderat verändern; bis 2100
ist jedoch bei Niedrigwasser mit zehn bis 30 Prozent weniger Wasser zu
rechnen.
Für das Einzugsgebiet der Elbe prognostizieren die Forscher eine Zunahme
der Winterniederschläge. Eine deutliche Abnahme der Sommerniederschläge,
wie von früheren Studien angenommen, erwarten sie nicht. Schwierig
vorherzusagen ist nach ihren Angaben die Zahl und Schwere von Hochwassern.
Ein Beispiel: Sommerhochwasser an der Elbe resultieren aus einer bestimmten
Wetterlage, bei der sehr feuchte Mittelmeerluft im Einzugsgebiet der Elbe
abregnet. Zieht das Regengebiet nur wenig weiter östlich über Mitteleuropa,
ist eher die Oder oder die Weichsel betroffen - solche Prognosen sind
langfristig unmöglich.
Bei den deutschen Meeresküsten gestehen sich die Forscher noch "bedeutende
Kenntnislücken" ein, wozu die Modellierung des Verhaltens der großen
Eispanzer in der Antarktis und auf Grönland gehört. Für den beobachteten
Meeresspiegelanstieg an Nord- und Ostsee - er beträgt ein bis drei
Millimeter pro Jahr - weisen die Forscher bislang keine Beschleunigung
nach; diese sei jedoch möglich. Je höher der Meeresspiegel steigt, umso
schlimmer können Stürme und Sturmfluten ausfallen. Problematisch könnten
diese an den Flussmündungen von Elbe, Weser und Ems werden.
26 Oct 2011
## AUTOREN
Richard Rother
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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