# taz.de -- Jahresbericht über menschliche Entwicklung: Umweltverschmutzung be… | |
> Unter den Folgen des Klimawandels leiden hauptsächlich die Menschen in | |
> den armen südlichen Ländern. Das ist das Fazit des | |
> UN-Entwicklungsprogramms. | |
Bild: Ist in Afrika am verheerendsten: Der Mangel an sauberem Wasser. | |
GENF taz | Die Zunahme der Umweltverschmutzung, Erderwärmung und | |
Ungleichheit bedroht die bereits erreichten Fortschritte bei den | |
Lebensbedingungen der meisten Armen auf der Welt. Dieses Fazit zieht das | |
Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in seinem am Mittwoch in | |
Genf veröffentlichten Jahresbericht 2011 über die menschliche Entwicklung. | |
Den "unauflöslichen Zusammenhang" zwischen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit | |
wollen die Autoren am Beispiel des Klimawandels belegen. Dieser wurde | |
hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe in den Ländern des | |
Nordens verursacht, unter seinen Folgen leiden aber die Menschen in den | |
armen Ländern des Südens am stärksten. | |
Ein weiteres Beispiel ist der Mangel an sauberem Wasser und sanitären | |
Versorgungseinrichtungen - eine der Hauptursachen tödlicher Krankheiten in | |
den armen Ländern. Die internationalen Anstrengungen zur Bewältigung dieser | |
Herausforderung sind immer noch völlig unzureichend, heißt es im Bericht. | |
Laut dem mit dem Bericht veröffentlichten Index der menschlichen | |
Entwicklung (HDI) genießen wie im Vorjahr die EinwohnerInnen Norwegens die | |
weltweit besten Lebensbedingungen. Kriterien für den Index sind die | |
Lebenserwartung, die Alphabetisierung, die Einschulungsquote und das | |
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Auf Platz zwei der Rangliste von insgesamt | |
187 untersuchten Ländern liegt Australien vor den Niederlanden, den USA, | |
Neuseeland, Kanada, Irland, Liechtenstein und Deutschland auf Platz 9. | |
Am unteren Ende der Tabelle liegen zehn Länder in Afrika südlich der | |
Sahara. Es sind Guinea, die Zentralafrikanische Republik, Sierra Leone, | |
Burkina Faso, Liberia, Tschad, Mosambik, Burundi, Niger und die | |
Demokratische Republik Kongo als Schlusslicht. | |
In einem ergänzenden Index zum HDI berücksichtigt das Entwicklungsprogramm | |
der UN die Ungleichheiten innerhalb der Staaten bei Einkommen, Bildung und | |
Gesundheit. In diesem Ranking mit der Abkürzung IHDI rutschen die USA auf | |
den 23. Rang, da die Kluft zwischen Arm und Reich gravierend ist. | |
Erstmals präsentiert das UNDP auch einen Index zum Grad der verwirklichten | |
Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Bildung, Beruf und Politik. An | |
der Spitze dieses geschlechtsspezischen Index liegt Schweden vor den | |
Niederlanden, Dänemark, der Schweiz, Finnland, Norwegen und Deutschland. | |
3 Nov 2011 | |
## AUTOREN | |
Andreas Zumach | |
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