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# taz.de -- Gefangenenlager in Libyen: Berichte über Folter von Häftlingen
> Menschenrechtler und die UNO kritisieren illegale Gefangenenlager in
> Libyen. Die Insassen sind angeblich Gaddafi-Anhänger, unter ihnen sind
> viele Schwarzafrikaner.
Bild: Diese zwei Männer in einem Krankenhaus in Tripolis sagen, sie seien gefo…
TRIPOLIS/BERLIN afp/taz | Anhänger des getöteten libyschen Exmachthabers
Muammar al-Gaddafi werden nach Angaben von Ärzten und Menschenrechtlern in
Gefangenenlagern teilweise zu Tode gefoltert. Mehrere Gefangene seien
gestorben, nachdem sie in den vergangenen Wochen in von Milizen
kontrollierten Lagern gefoltert worden seien, teilte die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Donnerstag mit.
Folter und Misshandlung durch Militär- und Sicherheitskräfte sowie durch
eine Vielzahl bewaffneter Milizen, die außerhalb der Legalität agierten,
seien weit verbreitet. Amnesty-Mitarbeiter trafen demnach Gefangene in den
Großstädten Tripolis und Misurata sowie in kleineren Städten wie Gharijan,
die deutliche Zeichen von erst kürzlich erlittener Folter aufwiesen.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen beendete aufgrund der zahlreichen Fälle
von Folter ihre Arbeit in der Küstenstadt Misurata. "Mitarbeiter haben
festgestellt, dass Gefangene gefoltert werden und ihnen medizinische Hilfe
vorenthalten wird", erklärte ein Sprecher.
Die Ärzte seien zunehmend mit Patienten konfrontiert, die durch Folter bei
Verhören zugefügte Verletzungen erlitten haben. Diese Verhöre hätten
außerhalb der Gefangenenlager stattgefunden. Einige Behördenvertreter
hätten zudem versucht, die Arbeit der Organisation "zu instrumentalisieren
oder zu behindern".
Zuvor hatten sich ranghohe UN-Beamte besorgt über sogenannte libysche
Revolutionsgarden gezeigt. Diese seien für eine erneute Zunahme der Gewalt
verantwortlich und hielten tausende Menschen in geheimen Gefangenenlagern
fest.
Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, berichtete laut BBC
vor dem Sicherheitsrat, etwa 8.500 Personen würden in rund 60
Gefangenenzentren festgehalten. "Der Mehrheit von ihnen wird vorgeworfen,
Gaddafi-Anhänger zu sein", sagte sie. Viele von ihnen stammten aus Ländern
südlich der Sahara. Pillay forderte die Behörden auf, die Kontrolle über
die regelwidrigen Gefängnisse zu übernehmen und die Fälle der Insassen zu
prüfen.
26 Jan 2012
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