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# taz.de -- Atomkraftgegner in Gronau: Vor Ort gegen die Atomkraft
> Deutschlands Urananreicherungsanlage steht in Gronau. Dort wollen
> Atomkraftgegner auf einer internationalen Urankonferenz neue Aktionen
> planen.
Bild: Keine Pause für Gronauer Atomkraftgegner, hier bei Protesten vor einem J…
MÜNSTER taz | Umweltschutzorganisationen und Anti-Atom-Initiativen
verstärken den Druck auf Deutschlands Urananreicherungsanlage (UAA).
Solange im münsterländischen Gronau weiter Brennstoff für Atomkraftwerke
weltweit hergestellt werde, könne von einem "konsequenten Atomausstieg"
keine Rede sein, sagt Michael Harengerd vom Umweltverband BUND.
Dabei spiele neben CDU-Bundesumweltminister Norbert Röttgen auch die
rot-grüne Landesregierung eine "wenig überzeugende Rolle". "Anstatt mit
allen Mitteln gegen die UAA vorzugehen, betreibt der für Atomaufsicht
zuständige SPD-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger nur Symbolpolitik."
Die Gronauer Anlage wird seit Jahren ausgebaut und kann aktuell 35
Atomkraftwerke mit Brennstoff beliefern - zehn Prozent des gesamten
Weltmarkts. Dabei warnen Umweltschützer vor dem Gefahrenpotenzial: Die UAA
ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Außerdem rollen jedes Jahr
Dutzende Züge mit radioaktivem, hochgiftigem Uranhexafluorid durch Köln,
das Ruhrgebiet und Münster.
## SPD fürchtet Entschädigungsklagen
"Das Ergebnis der laufenden Tests müsste schon feststehen", sagt Udo
Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, BBU: "Die UAA
muss sofort abgeschaltet werden." Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch
ein Gutachten des atompolitischen Sprechers der grünen Landtagsfraktion,
Hans-Christian Markert. Sozialdemokrat Voigtsberger ignoriert die Argumente
des Juristen. Die SPD fürchtet Entschädigungsklagen in dreistelliger
Millionenhöhe.
Mit einer internationalen Urankonferenz in Münster wollen hunderte
Atomkraftgegner am Samstag neue Proteste planen. Vorbereitet wird eine
Großdemo in Gronau am 11. März, dem Jahrestag der Atomkatastrophe von
Fukushima. Diskutiert wird aber auch über die ungelöste Endlagerung des von
der UAA produzierten abgereicherten Urans ebenso wie die Verseuchung von
Umwelt und Arbeitern beim Abbau von Uran.
"Nur unser Protest auf der Straße wird erfolgreich sein", hofft
Atomkraftgegner Matthias Eickhoff von der Initiative Sofortiger
Atomausstieg und verweist auf den Widerstand gegen die geplanten
Castortransporte aus dem Forschungszentrum Jülich nach Ahaus: In der
Rheinischen Post deutete Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU)
jetzt an, unter Umständen auf die Transporte zu verzichten- nach massivem
Widerstand von CDU-Anhängern im ländlichen Rheinland.
3 Feb 2012
## AUTOREN
Andreas Wyputta
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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