# taz.de -- Skandal um DFB-Präsidentschaftskandidat: Die Affäre Badeente | |
> Der DFB-Präsidentschaftskandidat Andreas Rüttenauer übernachtete während | |
> seiner Dienstreisen bei einer Freundin und brachte ihr Geschenke mit. Sie | |
> fordert eine lückenlose Aufklärung. | |
Bild: Beweisstück C: Die Badeenten kommen sich näher. | |
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger, | |
der Fußball unseres Landes braucht einen Präsidenten, der sich | |
uneingeschränkt den nationalen und internationalen Herausforderungen widmen | |
kann. Einen Präsidenten, der vom Vertrauen, nicht nur einer Mehrheit, | |
sondern einer breiten Mehrheit der Fans getragen wird. Einen Präsidenten, | |
der frei und unabhängig von jeglichen Beziehungen zu Badeenten ist. | |
Aufgrund des Erscheinens des [1][Artikels] "Ich werde die Zeche bezahlen" | |
in Ihrem Medium sehe ich mich daher meinem Gewissen und dem Fußball dieses | |
Landes verpflichtet, die obskuren, scheibchenweisen, lückenhaften, zwar | |
juristisch unangreifbaren, dennoch moralisch fraglichen Ausführungen des | |
Kandidaten zu präzisieren. | |
1. Im Rahmen seiner dienstlichen Tätigkeiten hat der Kandidat während | |
diverser Dienstreisen nicht nur ein Mal, sondern mehrfach privat bei | |
besagter Freundin übernachtet. | |
2. Die "Sinsheim-Frauen-WM-Badeente" (Beweisstück A liegt der taz vor), die | |
laut damaliger Aussage des Kandidaten diesem _nicht_ als zinsloses | |
Darlehen, sondern als "Geschenk" vom DFB überlassen wurde, befindet sich | |
momentan tatsächlich im Besitz besagter Freundin. | |
3. Die "Sinsheim-Frauen-WM-Badeente" war _keine_ Bezahlung der Übernachtung | |
(es existieren keinerlei Quittungen oder Rechnungen), sondern eindeutig ein | |
Versuch, sich weiterhin der Gunst besagter Freundin zu versichern, zumal | |
der Kandidat erklärte, die "Sinsheim-Frauen-WM-Badeente" habe er | |
ursprünglich als Geschenk für seine Kinder vorgesehen. | |
4. Der Kandidat verheimlicht, dass er bei den Besuchen bei besagter | |
Freundin mit _einer weiteren_ Badeente Bekanntschaft gemacht hat und mit | |
dieser in engen Kontakt getreten ist (Beweisstück B liegt der taz vor). | |
5. Diese weitere Badeente lässt sich allein schon aufgrund ihres äußeren | |
Erscheinungsbildes eindeutig dem sogenannten "Münchner Filz" zuordnen. | |
6. Die Art und Weise der Kontaktaufnahme mit dieser weiteren Badeente und | |
das daraus resultierende enge Freundschafts-, ja geradezu siamesische | |
Zwillingsverhältnis des Kandidaten und dieser weiteren Badeente lassen | |
ernsthafte Zweifel an der Neutralität und Objektivität des Kandidaten | |
aufkommen. | |
7. Mittlerweile hat sich zwischen der "Sinsheim-Frauen-WM-Badeente" und | |
jener weiteren Badeente ebenfalls ein enges Vertrauensverhältnis entwickelt | |
(Beweisstück C, siehe Foto), sodass ein starker Anfangsverdacht wegen | |
unzulässiger Amts- und Dienstverflechtungen und Interessenskonflikte nicht | |
mehr von der Hand zu weisen ist. | |
Im Namen des Fußballs dieses Landes fordere ich daher alle Medienvertreter | |
auf, ihrer Pflicht nachzukommen und für eine lückenlose Aufklärung der | |
Affäre "Badeente" zu sorgen. Auch ich habe Fehler gemacht, war aber immer | |
aufrichtig. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Zukunft. Die Freundin | |
19 Feb 2012 | |
## LINKS | |
[1] /Die-schonungslose-Erklaerung-des-Kandidaten-/!87962/ | |
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