| # taz.de -- Facebook verliert gegen Verbraucherschützer: Freundessuche ohne Au… | |
| > Facebook hat einen Gerichtsprozess gegen die Verbraucherzentrale | |
| > verloren. Bei der Suche nach möglichen Freunden dürfe das Netzwerk nicht | |
| > die kompletten Adressbücher der Nutzer kopieren. | |
| Bild: Facebook dokumentiert alle Verbindungen – auch zu Nichtmitgliedern. | |
| BERLIN afp | Das Internet-Netzwerk Facebook hat im Streit um Datenschutz | |
| und seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen vor Gericht eine Schlappe | |
| erlitten. Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Dienstag | |
| mitteilte, gab das Landgericht Berlin einer Klage der Verbraucherschützer | |
| „in vollem Umfang“ statt. | |
| Das Gericht urteilte demnach, dass Facebook seine Nutzer nicht ausreichend | |
| über mögliche Auswirkungen einer Funktion zum Finden von Bekannten | |
| informiere. Zudem räume sich Facebook mit seinen Allgemeinen | |
| Geschäftsbedingungen selbst Rechte an Nutzerdaten in unzulässigem Umfang | |
| ein. | |
| Das Gericht habe kritisiert, dass Facebook mit dem sogenannten | |
| Freundefinder seine Nutzer dazu verleite, die kompletten Adressbücher ihrer | |
| E-Mail-Konten in das Netzwerk zu kopieren, ohne ausreichend über die Folgen | |
| zu informieren, teilte der vzbv mit. Alle Namen und E-Mail-Adressen in den | |
| Adressbüchern würden damit in Facebook eingespeist – auch von Personen, die | |
| selbst nicht Mitglied bei Facebook seien. | |
| Die Bekannten erhielten daraufhin ohne Einwilligung eine Einladung zur | |
| Mitgliedschaft bei Facebook, teilte der vzbv mit. Facebook müsse deswegen | |
| aber deutlich darauf hinweisen, dass das gesamte Adressbuch kopiert und für | |
| Einladungen verwendet werde. Dies finde bislang nicht statt. Facebook habe | |
| diese Anwendung zwar mittlerweile „leicht modifiziert“. Allerdings sei für | |
| Nutzer nach wie vor nicht ohne weiteres ersichtlich, dass diese dem | |
| Netzwerk ihr ganzes Adressbuch überließen. | |
| Zudem sei Facebook damit zu weit gegangen, sich durch seine Allgemeinen | |
| Geschäftsbedingungen ein umfassendes weltweites und kostenfreies Recht an | |
| der Nutzung von Inhalten seiner Mitglieder einzuräumen, urteilte das | |
| Gericht dem vzbv zufolge. Bei eigenen Bildern oder Musikstücken aber etwa | |
| verbleibe die Urheberschaft bei den Nutzern. | |
| Facebook dürfe diese Inhalte nur mit Zustimmung der Mitglieder verwenden. | |
| Als rechtswidrig stufte das Gericht demnach zudem eine standardisierte | |
| Einwilligungserklärung ein, mit dem Nutzer der Verarbeitung ihrer Daten zu | |
| Werbezwecken zustimmen müssen. | |
| 6 Mar 2012 | |
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