| # taz.de -- tazlab-Ticker: „Was ne Hippiescheiße!“ | |
| > Taz-Leser beschimpfen taz-Redakteure – so hätte es sein sollen, es war | |
| > eher umgekehrt. Die ernsten Veranstaltungen sind vorbei, jetzt läuft die | |
| > Geburtstagsparty für die Genossenschaft. | |
| Bild: Schrot und Doppelkorn: taz-Sportredakteur Andreas Rüttenauer als Biolade… | |
| ## 19.40 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Prost | |
| Die ernsten Veranstaltungen sind zu Ende, niemand mag mehr diskutieren. So | |
| auch das taz.de-Team. Wir verabschieden uns vom tazlab. | |
| ## 18.49 Uhr, Café Global: Nur noch Hass | |
| Eine Frauenaktivistin beschwert sich über das Titelbild am Frauentag. | |
| Fotoredakteurin Isabell Lott gibt zurück: Ich möchte mal wissen. wie man | |
| Leute wie euch zufriedenstellen kann. Ein Zuschauer lobt die Veranstaltung, | |
| taz-Redakteur Deniz Yücel entgegnget: Was ne Hippiescheiße! | |
| ## 18.44 Uhr, taz-Hausblog: Aussteigen ist lustvoll | |
| Geld allein macht nicht glücklich. Das sehen viele so; Wer jedoch ganz | |
| anders leben und wirtschaften will, muss nicht mal verzichten. Ein Ausstieg | |
| aus dem „Immer-Weiter-So“ ist bereichernd, lustvoll und sozial. Die | |
| ehemalige taz-Autorin Annette Jensen portraitiert alternative Projekte und | |
| fordert, dass nach Jahrzehnten von materiellem Überfluss nun soziales | |
| Wachstum folgen muss. [1][Mehr im taz-Hausblog.] | |
| ## 18.25 Uhr, Café Global: Liebe und Hass | |
| Bei „Das große Schimpfen“ dürfen taz-Mitarbeiter beschimpft werden. Doch | |
| was passiert: Bildungsredakteur Christian Füller wird gelobt. „Zum ersten | |
| Mal“, sagt er. Ansonsten geht es irgendwie um Gauckk. Aber jetzt kommt auch | |
| einer, der Füller anpisst – wegen Studiengebühren. | |
| ## 18.12 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Tok. Tok. Tok. | |
| Jetzt ist das Schlagzeug beim Soundcheck dran. Eigentlich angenehm – im | |
| Vergleich zu dem 25-köpfigen Blasorchester, das auch schon hier war. | |
| ## 17.51 Uhr, taz-Hausblog: Ein Bahnhof ist keine Atomrakete | |
| Der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands, Winfried Kretschmann wird | |
| nach seiner Anreise aus Baden-Württemberg mit tosendem Beifall im tazlab | |
| begrüßt und lässt sich in einem Sessel auf der Bühne nieder. Über ein | |
| kürzliches Treffen mit den Gegnern von S-21 weiß er zu erzählen: „Wir haben | |
| wirklich völlig aneinander vorbeigeredet.“ Man könne die Debatte „um einen | |
| Bahnhof nicht so aufladen, als ging´s um Atomraketen“. [2][Mehr im | |
| taz-Hausblog.] | |
| ## 17.20 Uhr, taz-Hausblog: Gut, besser, Gemeinschaft | |
| Eine Frau, die weiß wovon sie redet, erzählt vom gemeinsamen Wohnen. Davon | |
| kann mensch halten, was er/sie will, spannend ist es allemal. Ein Bericht | |
| über Lebensklugheit und die Lust am Ausprobieren. [3][Mehr im | |
| taz-Hausblog.] | |
| ## 17.15 Uhr, Café Global: Schluss mit reden? | |
| Lea Streisand will wissen, ob ihr noch irgendwer zuhören will: „Wir können | |
| auch gleich zum entspannten Teil übergehen und uns nackt ausziehen und | |
| tanzen.“ Was danach passiert ist, ist nicht bekannt. | |
| ## 17.05 Uhr, Garten: Schnell über Entschleunigung reden | |
| Wegen Überfüllung wurde die Veranstaltung „Mehr freie Zeit, das wär's | |
| doch!“ mit Sahra Wagenknecht und Hartmut Rosa auch fix in den sonnigen | |
| Garten übertragen. Allerdings ohne Bild, rein akustisch. Während sich alle | |
| Interessenten um ein imaginäres Podium versammelten, kam Grünen-Politiker | |
| Hans Christian Ströbele neugierig vorbei, suchte nach den Vortragenden, sah | |
| aber nichts und ließ sich dann in ein Gespräch mit dem amtierenden | |
| taz-Aufsichtrat Johannes Rauschenberger und dem ehemaligen taz-Aufsichtsrat | |
| Urs Müller-Plantenberg verwickeln. Es wurde munter über Lateinamerika, die | |
| taz und die Schändlichkeit des jüngsten Inzest-Urteils des europäischen | |
| Gerichtshofes für Menschenrechte diskutiert, während drinnen Prof. Hartmut | |
| Rosa immer schneller über Entschleunigung sprach. | |
| ## 17.00 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Ami-Ökos | |
| Ne schicke Kollegin kommt leger in roter Hose vorbei und berichtet über | |
| Öko-Jobs mit Jerome Ringo. Leider war das Publikumsinteresse mager, aber | |
| der Ami aus Louisiana überzeugend, was für amerikanische Verhältnisse schon | |
| bemerkenswert ist – guckt man sich die Ökos in den Staaten an. Fazit von | |
| Ringo: Deutschland ist ein prima Vorbild in Hinblick auf die Nutzung | |
| regenerativer Energien. Über die Lage der deutschen Solarindustrie wurde | |
| nicht gesprochen. | |
| ## 16.53 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Katzenjammer | |
| Finden wir übrigens super, dass der Soundcheck von Barbara Panther für die | |
| Party heute abend jetzt und in voller Lautstärke neben uns durchgeführt | |
| wird. Aber ganz gut, wenn sie sich warmsingt, da stimmen noch nicht alle | |
| Töne. Da hilft nur: Bundesligaschlusskonferenz mit Kopfhörer noch lauter | |
| hören. Dortmund führt übrigens 2:1. | |
| ## 16.28 Uhr, überall: Wichtige Durchsage | |
| Gong! Folgende Autos mögen bitte von der John-Foster-Dulles-Allee entfernt | |
| werden: Ein schwarzer Volvo mit dem Kennzeichen B-AM 8338. Ein weißes … | |
| Autor mit dem Kennzeichen GO-RQ 575. Ein Honda Jazz in rot mit VM-RS 318. | |
| Ein silberner Renault 11 mit B-SE 6429, ein schwarzer BMW mit B-IQ 616 und | |
| … das ging jetzt zu schnell zum Mitschreiben. Ach, einfach alle Autos bitte | |
| umparken. | |
| ## 16.17 Uhr, Foyer: Lernen vom Internet | |
| Julia Seeliger, 33, Starbloggerin, zum tazlab: „Guten Tag! Zu klären ist | |
| der Begriff des 'guten Lebens'. Wer wie ich nicht an Burnouts oder einem | |
| unglücklichen Arbeitsleben leiden muss, dem stellt sich da schon die Frage, | |
| wohin dieses ganze Yoga-Meditation-Psychotherapie-Gerede eigentlich führen | |
| soll. Von so manchem Freund der Innerlichkeit werde ich dann gern mal als | |
| 'unachtsam' hingestellt – dabei habe ich einfach verstanden, dass ich | |
| manche Gespräche nicht mehr führen will - lernen vom Internet, | |
| Filtersouveränität. Und am Ende hängt doch mehr am Geld, als man hier | |
| vermuten würde. In diesem Sinne: Her mit dem guten Leben – für alle! Und | |
| mit acht, neun Stunden Schlaf, Käsekuchen und Cola. | |
| ## 15.52 Uhr, taz-Hausblog: Pi-Pa-Piraten | |
| Mit ADHS in eine bessere Welt – die Piratenpartei wird missverstanden. | |
| Bericht über das Piratenpanel vom Mittag: Christopher Lauer und Co sind | |
| eine große Chance für die Demokratie, sie scheitern jedoch im Umgang mit | |
| traditionellen Medien. [4][Mehr im taz-Hausblog.] | |
| ## 15.42 Uhr, Foyer: Das Telefon schweigt | |
| Andrea Kaden, Organisatorin des tazlab ist entspannt. „Mein Telefon hat | |
| seit 2 Stunden nicht mehr geklingelt, es sieht so aus, als hätten wir was | |
| richtig gemacht.“ „Und die Schlange vorm Grill ist auch angenehm kurz | |
| mittlerweile“, ergänzt Willi Vogelpohl, Leiter des taz-Marketing. | |
| ## 15.42 Uhr, Auditorium: Käfighühner | |
| „Hätte ich sie verhungern lassen sollen", rechtfertigt sich Kretschmann | |
| dafür, dass er früher Käfighühner gefüttert hat. Weiter: "Oder hätte ich | |
| meinem Schwiegervater sagen sollen, dass er nicht in den Urlaub fahren | |
| kann? Einen gewissen Schuss Pragmatismus muss man schon mitbringen wenn man | |
| in einer Familie lebt, genauso in der Politik.“ | |
| ## 15.40 Uhr, Internet: Fotos im taz-Hausblog | |
| Wer noch mehr Impressionen vom Kongress sehen will: Auf dem Hausblog gibt | |
| es eine kleine, feine [5][Fotostrecke] mit den Bildern unseres Fotografen | |
| Wolfgang Borrs. | |
| ## 15.30 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Anpfiff | |
| So. Bundesliga. Das Tickerfenster wird jetzt etwas kleiner gezogen und ein | |
| zweites mit einem obskuren russischen Livestream geöffnet, der von einem | |
| LKW gefallen ist. Wir nennen es „Das gute Leben“. | |
| ## 15.25 Uhr, taz-Hausblog: Brutalité et espoir | |
| Wie steht es um die Arabellion? Eine Zwischenbilanz der AktivistInnen in | |
| zwei Stunden und drei Sprachen. [6][Mehr im taz-Hausblog.] | |
| ## 15.20 Uhr, Foyer: Kretschmanns Humor | |
| „Kretschmann hat so einen Humor, den verstehen nur gelernte Schwaben“, sagt | |
| Isabell Lott, Fotoredakteurin der taz und gelernte Schwäbin. „Ich hab zwei | |
| Leute sagen hören, der wäre ein Provinzdepp“, erzählt sie. „Ich find den | |
| Humor super.“ „Aber wenn er nicht so bräsig wäre, wäre er nicht | |
| Ministerpräsident geworden“, erwidert ihr eine Kollegin. Da hat sie | |
| vermutlich Recht. „Kretschmann hat so eine Bodenständigkeit, es war schön | |
| zu sehen, dass er auch spontan souverän sein kann ohne dabei arrogant zu | |
| sein“, meint Konny Gellenbeck, Leiterin der Genossenschaft. Insgesamt ist | |
| sie begeistert vom tazlab, vor allem, weil so viele Leute unterschiedlicher | |
| Generationen da sind. | |
| ## 15.11 Uhr, Raum K1: Die Farben des Sommers | |
| Die Farben des Sommers werden auf dem Podium von [7][Mehr freie Zeit, das | |
| wär's doch!] präsentiert. Sahra Wagenknecht im roten Kostüm sitzt neben | |
| Hartmut Rosa (sic!) im blaukarierten Hemd. | |
| ## 15.05 Uhr, Auditorium: Überraschungsgast | |
| Daniel Cohn-Bendit kommt als Überraschungsgast aufs Kretschmann-Podium. | |
| Zwischen Reflexionen über das Wesen der Grünen sagt er auch: „Die | |
| Klimafrage existiert im Wahlkampf in Frankreich nicht.“ Man kann nicht mit | |
| der Apokalypse Politik machen. Und das ist ja das größte Problem der | |
| Politik – die Leute zu mobilisieren für etwas, was in 20 Jahren ist.“ | |
| Schließlich seien die Klimaprobleme von heute die „Konsequenzen der | |
| falschen Entscheidungen von vor 30 Jahren“. | |
| ## 15.03 Uhr, Spreeufer: Aufreger | |
| Dokumentarfilmerin Karin Eissing regt sich über die tazlab-Veranstaltung | |
| [8][Eine Alternative zu Hollywood?] auf. „Da wird eine prekäre | |
| Ausgangssituation schlichtweg als positive Möglichkeit, Filmprojekte zu | |
| realisieren, verkauft.“ taz-Grandseigneur und Schauspieler Helmut Höge | |
| stimmt schmunzelnd zu. | |
| ## 14.59 Uhr, überall: Gong! | |
| Gong! Wichtige Durchsage: Die Veranstaltung [9][Mehr freie Zeit, das wär's | |
| doch!] ist superübervoll – klar, wenn Sahra Wagenknecht kommt. Für alle, | |
| die nicht reingekommen sind, wurde eine praktische Lösung gefunden: Sie | |
| wird nach draußen live übertragen. | |
| ## 14.58 Uhr, taz-Hausblog: Urban Gardening | |
| Das Gemüse im Hochbeet ist im Aufruhr. Während Kräuter und Co. in der Sonne | |
| entspannen, steht die lüsterne Lauchzwiebel am Straßenrand und wartet auf | |
| Kundschaft. Offene Gärten in der Stadt: Dreckiges Gemüse oder das gute | |
| Leben? Die Antwort im [10][taz-Hausblog]. | |
| ## 14.47 Uhr, Raum K2: Carolin Emcke rockt | |
| Die Veranstaltung „Wie wir begehren“ war klasse, sagt taz-Auslandsredakteur | |
| Bernd Pickert. Man habe sie nach draußen verlegt, weil der Raum zu klein | |
| war. Carolin hat beeindruckende Sachen aus ihrem Buch vorgelesen, zum | |
| Beispiel von einer Hochzeit von Freunden, bei der es einen | |
| Schwulen-Lesben-Tisch gab – sehr nah am Ausgang und an den Toiletten. Bei | |
| Schwarzen oder Latinos hätte sich das niemand getraut. Sie sagte: „Wir | |
| stellten uns vor, dass auch die anderen Gäste nach sexuellen Praktiken | |
| sortiert worden waren.“ Da gab es die größten Lacher. Emcke meinte, sie | |
| würde lieber als BVB-Fan charakterisiert werden, erzählt Tabea Hamperl, 29, | |
| tazlab-Besucherin. Für das Publikum sei am spannendsten gewesen, wie Emcke | |
| damit umgeht, in Ländern unterwegs zu sein, in denen Homosexualität nicht | |
| akzeptiert wird - zumal es jetzt, seit das Buch erschienen ist, jeder | |
| wissen könne. | |
| ## 14.35 Uhr, Restaurant Auster: Wie war's bei den Piraten? | |
| Jakob, 21, als taz-Blogger im Einsatz, erzählt über das Panel „[11][Warum | |
| sind die Piraten so cool?]“: „Es war sehr interessant. Große Diskussion | |
| darüber, wie wenig die Grünen mit den Piraten klar kommen. Einige Zuschauer | |
| meinten, es gäbe Parallelen zwischen beiden Parteien was die sozialen | |
| Fragen angeht.“ Gestört hat ihn das Twittern nebenher. „Die Podiumsgäste | |
| hatten die ganze Zeit eine gespaltene Aufmerksamkeit zwischen ihrem Handy | |
| und der Diskussion. Liquid Democracy war ein großes Thema, das hat mir | |
| einen ganz guten Einblick ins Thema gegeben. Aber die Diskussion war etwas | |
| zu lang.“ | |
| ## 14.20 Uhr, Auditorium: Die Scham-Schwaben | |
| Die Stimmung ist heiter, als einer der Stargäste an diesem Tag die Bühne | |
| des Auditoriums betritt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried | |
| Kretschmann setzt sich in die Mitte zwischen die taz-Redakteure Jan | |
| Feddersen und Peter Unfried. Neben der Bühne: sein Personenschützer, | |
| arm-verschränkt. „Wie viele aus Baden-Württemberg sitzen denn hier im | |
| Saal?“, fragt Feddersen. Etwa ein Viertel des Publikums hebt, teils | |
| zaghaft, die Hand. „Ich tippe auf mehr“, sagt Feddersen. „Der Rest sind | |
| Scham-Schwaben.“ Lachen. Es kann losgehen. | |
| ## 14.10 Uhr, Foyer: Kretschmann wartet | |
| Winfried Kretschmann steht in der Eingangshalle, umringt von einer kleinen | |
| Entourage. Sie sind grade eben eingecheckt, obwohl das Gespräch mit ihm im | |
| Auditorium schon seit zehn Minuten laufen sollte. Die Gruppe wartet | |
| offenbar auf etwas oder jemanden. Während seine BegleiterInnen | |
| telefonierend nervös in alle Richtungen schauen, steht Kretschmann ruhig da | |
| und starrt minutenlang auf sein Handy. Die Welt um ihn herum scheint keine | |
| Notiz von der Ankunft des grünen Stars zu nehmen, kaum jemand sieht in | |
| seine Richtung, niemand sucht den Kontakt. Nun blickt der Ministerpräsident | |
| wieder vom Handy hoch und fragend zu einem Begleiter. Endlich scheint klar, | |
| wohin es jetzt gehen soll und die Gruppe setzt sich wieder in Bewegung. | |
| ## 13.39 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Meckernde tazler | |
| Typisch tazler: Immer müssen sie meckern! „Es ist viel zu voll. Und bisher | |
| habe ich die angekündigten Alternativen noch nicht gelernt - mir scheint, | |
| es gibt zum guten Leben mehr Fragen als Antworten“, sagt eine Mitarbeiterin | |
| des taz-Berlinteils. | |
| ## 13.14 Uhr, taz-Hausblog: Warum öko allein das Leben nicht gut macht | |
| „Heute sind wir immer noch weit weg davon, dass 20 Prozent der | |
| Lebensmitteln bio sind”, sagt Thilo Bode, Leiter des gemeinnützigen | |
| Lebensmittel-Verbraucherschutzvereins Foodwatch. Bode diskutierte mit dem | |
| stellvertretenden taz-Chefredakteur Reiner Metzger im Raum K1 über | |
| Ökosiegel und die Verbraucherdemokratie im Supermarkt. Der Fleisch-Konsum | |
| müsse halbiert werden, fordert Bode. Für ihn bedeutet Öko lediglich eine | |
| bestimmte Form der Agrikultur. „Die Nahrungsindustrie definiert Transparenz | |
| ganz anderes als wir. Woher kommen die Früchte der Marmelade, wen sie als | |
| bio kennzeichnet sind?“, fragt der Foodwatch-Chef weiter. Eine zentrales | |
| Problem der Lebensmitteln-Industrie sei, dass es sehr schwer sei, die | |
| Herkünfte der Zutaten und die ganze Verarbeitung bis zum fertigen Produkt | |
| nachzuvollziehen. „Verbraucherpolitik ist keine Kuschelpolitik“, antwortet | |
| Bode auf Metzgers Frage, zu Forderungen zum Verbot von bestimmten | |
| Zusatzstoffen. „Nur weil man sich Bio ernährt, bewegt man sich in kein | |
| Paradies.“ (mehr im [12][taz-Hausblog]) | |
| ## 12.47 Uhr, im ganzen Haus: Mittagessen | |
| Gong! Eine sonore Männerstimme erklärt das Büffet im Restaurant „Auster“ | |
| für eröffnet. Es gibt Hühnchen mit Zitronengras und Reis, Penne mit | |
| Gemüsesauce sowie Schweinefleisch mit Linsen und Kartoffeln. Viele Leute | |
| setzen sich in die Sonne, direkt an die Spree, wo die Touristen auf den | |
| Ausflugsdampfern ihre Vorstellung vom guten Leben einlösen. | |
| ## 12.28 Uhr, Haupteingang: Ein rätselhaftes Transparent | |
| Was ist denn das? Links vom Eingang hängt ein minzgrünes Transparent von | |
| der Terrasse. „Vor dem guten Leben ist man nur noch auf dem Monde sicher“ | |
| steht in rosa Großbuchstaben drauf – ein passend zur Veranstaltung | |
| geremixtes Hannah-Arendt-Zitat, aufgehängt von einer unbekannten Person. | |
| Daneben stehen die Menschen Schlage am tazpresso-Wägelchen Schlange. | |
| ## 12.16 Uhr, Raum K2: Ost-West-Konflikt | |
| Das Panel [13][No-go-Areas für Neonazis] entwickelt sich kurzzeitig zum | |
| gegenseitigen Ost-West Bashing. Dass Mecklenburg-Vorpommern mal wieder als | |
| Beispiel für Nazigegend gewählt wird, passt nicht allen. In Dortmund, | |
| Duisburg usw. gebe es das doch auch. So gibt es gegenseitige | |
| Beschuldigungen statt Überlegungen, wie man das Problem denn jetzt löst. Am | |
| Ende kommt die Diskussion wieder in die Spur. | |
| ## 12.12 Uhr, taz-Hausblog: Häuser besetzen? | |
| Morgensonne und Schrotflinten im Künstlerparadies. Über die | |
| Stadtentwicklungsprojekte, Gentrifizierung und Freiräume in Berlin. | |
| [14][Mehr im taz-Hausblog.] | |
| ## 12.01 Uhr, taz-Hausblog: Kuscheln mit Heidi | |
| Eine Auftaktveranstaltung mit Wohlfühlcharakter: Das von taz-Redakteur | |
| Gordon Repinski moderierte [15][Panel über den Sinn und Unsinn der | |
| Entwicklungszusammenarbeit] mit Christiane Graefe (Zeit), Dirk Messner | |
| (DIE) und Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) war durchgehend einer Meinung. | |
| Die Debatte krankte zunehmend am Pauschalurteil des „Gutmenschentums“ und | |
| das Publikum kuschelte fleißig mit. Reger Applaus für halbwarme Forderungen | |
| nach „Global Governance“ und einem Aufbrechen der tradierten Rolle der Frau | |
| in vielen afrikanischen Gesellschaften machten Wieczorek-Zeul an diesem | |
| Morgen zur Sprecherin der Moralgesellschaft, der zu Recht per | |
| Publikumskommentar die „Implementierung westlicher Wertvorstellungen“ | |
| vorgewurfen wurde. [16][Mehr im taz-Hausblog.] | |
| ## 11.25 Uhr, Auditorium: Skype-Gast aus Tunesien | |
| Lina ben Mhenni schaut von der Leinwand ins Auditorium des HKW. Sie ist per | |
| Skype zugeschaltet. Vergangenen Montag erst hatten sie Polizisten auf der | |
| Straße zusammengeschlagen, ihre Teilnahme am taz-Kongress musste sie | |
| deshalb absagen. „Wie ist dein Leben in Tunis, über ein Jahr nach der | |
| Revolution? Besser?“, fragt taz-Redakteurin Doris Akrap. „Nein“, antwortet | |
| die 27-Jährige auf Französisch. „Dass mich die ganze Welt kennt, schützt | |
| mich nicht. Im Gegenteil. Ich werde von der Polizei auch sexuell | |
| angegriffen, erhalte Morddrohungen auf meinem Blog.“ Sie redet wie vor | |
| einem Jahr, als sie auf dem taz-Medienkongress zu Gast war: bestimmt und | |
| leidenschaftlich. Aber die Hoffnung nach einem guten Leben scheint dennoch | |
| einen Knacks bekommen zu haben. | |
| ## 11.06 Uhr, Dachterrasse: Ausweichstrategie | |
| In Raum K3 passen 24 Leute, auf die Dachterrasse 240. Also wird die | |
| Veranstaltung „Teilen, Tauschen, Schenken“ kurzerhand nach draußen verlegt, | |
| passend zum schönsten Tag der Woche. In Liegestühlen und auf dem Boden | |
| sitzen und stehen die Zuhörer in der Sonne und hören | |
| Ex-Metro-Geschäftsführer Klaus Wiegandt, Umweltprofessor Niko Paech und | |
| Kora Kristof vom Umweltbundesamt über Tauschringe, Erzeugergemeinschaften, | |
| Carsharing zu. | |
| ## 10.42 Uhr, Raum K2: Wer besetzt ein Haus? | |
| „Macht ihr mit, wenn wir Häuser besetzen?“, fragt eine Frau aus dem | |
| Publikum mit grauem Schimmer im blonden Haar. Betretenes Schweigen auf dem | |
| Podium. Nicht der favorisierte Weg der Diskutanten. Es brauche vielmehr | |
| Ansprechpartner, einen „Raumbeauftragten“ vielleicht, an den sich Leute mit | |
| einer Projektidee wenden können, fordert Daniela Brahm. [17][Mehr im | |
| taz-Hausblog.] | |
| ## 10.13 Uhr, Raum K2: Das Baby ist aufgewacht | |
| „Kinder nach oben“, sei die Devise gewesen, erzählt Andreas Krüger von | |
| [18][Modulor Projekt.] Im obersten Stockwerk, wo früher der Fabrikchef saß, | |
| sei jetzt ein Kindergarten. Das ganze Gelände ein Treffpunkt und Marktplatz | |
| für unzählige Kreative, die hier teils auch arbeiten. Langweilig, findet | |
| das Baby und spielt an Mutters Ohr rum. Der wird das bald zu lästig und sie | |
| geht mit dem Krümel auf dem Arm am Podium vorbei und durch die Glastür | |
| dahinter raus in die Morgensonne. | |
| ## 9.57 Uhr, tazlab-Büro: Ausverkauft! | |
| Ausverkauft! Der Kongress ist ausverkauft! Doch wer unbedingt noch ins Haus | |
| der Kulturen der Welt kommen will, muss die Hoffnung nicht aufgeben: Es | |
| gibt noch die Chance, durch Rücklauferkarten reinzukommen. Und ansonsten | |
| lädt der Tiergarten zu einem Aprilspaziergang. | |
| ## 9.48 Uhr, Auditorium: Ups! | |
| Freudscher Versprecher vom Moderator: Frau Wieczorek-Zeul, obwohl sie | |
| Entwicklungshilfeministerin waren, haben sich einige Länder gut entwickelt | |
| … Ups! | |
| ## 9.25 Uhr, Raum K2: Das Baby schläft | |
| „Wir sind kein Künstlerparadies“, sagt Daniela Brahm vom Berliner Projekt | |
| [19][ExRotaprint] vorne auf dem Podium. Ein Baby schläft in seinem | |
| Fahrradanhänger. Die rote Fahne wackelt, als die Mutter darum herumwerkelt | |
| und behutsam eine Trinkflasche herausholt. Trotz der fröhlichen Morgensonne | |
| 60 Menschen sitzen und aus noch leicht verschlafenen Augen in Richtung | |
| Podium lunzen. | |
| ## 9.21 Uhr, Auditorium: Das Unwort | |
| Im Auditorium wird über den Sinn und Unsinn von Entwicklungshilfe | |
| diskutiert. Viele sind wohl nur deswegen da, weil die Veranstaltungen über | |
| „Stadt machen!“ und Ökolabel restlos überfüllt sind. Die hinteren Reihen | |
| studieren das Tagesprogramm. Doch als Heidi Wieczorek-Zeul die Augen | |
| verdreht, wird aufgedreht … Ist Gutmensch nur ein Unwort?! | |
| ## 9.11 Uhr, Dach: Fahrradunfall | |
| Eine kleine Enttäuschung zum Beginn: Die Veranstaltung „Wie baue ich ein | |
| Milchtütenbeet“ im Zelt auf dem Dach muss leider ausfallen. Robert Shaw vom | |
| Projekt Prinzessinnengärten hat auf dem Weg zum HKW einen Fahrradunfall | |
| gebau. Bald kommt Entwarnung: Es geht ihm gut. | |
| ## 9.05 Uhr, Foyer: Auftakt! | |
| Der Kongress ist eröffnet! Mit leichter Verspätung begrüßen | |
| taz-Chefredakteurin Ines Pohl, tazlab-Organisator Jan Feddersen und Bernd | |
| Scherer vom Haus der Kulturen der Welt die bereits zahlreich vorhandenen | |
| Gäste. Es geht schnell, denn schon fangen die ersten Veranstaltungen an. | |
| tazlab-Tickerteam: Frauke Böger, Michael Brake, Jan Scheper – mit Dank an | |
| die diversen Blogger des [20][taz-Hausblogs]. | |
| 14 Apr 2012 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/gut-leben-durch-einstieg-in-den-aus… | |
| [2] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/kretschmann-bahnhof-ist-keine-atomr… | |
| [3] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/gemeinsam-leben-oder-traut-euch/ | |
| [4] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/mit-adhs-in-eine-bessere-welt/ | |
| [5] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/die-schonsten-bilder-vom-taz-kongre… | |
| [6] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/tunesien-agypten-und-syrien-drei-st… | |
| [7] /programm/2012/tazlab/events/292.de.html | |
| [8] /programm/2012/tazlab/events/237.de.html | |
| [9] /programm/2012/tazlab/events/292.de.html | |
| [10] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/prostitution-im-burgergarten/ | |
| [11] /programm/2012/tazlab/events/276.de.html | |
| [12] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/warum-oko-allein-das-leben-nicht-g… | |
| [13] /programm/2012/tazlab/events/279.de.html | |
| [14] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/morgensonne-und-schrotflinten-im-k… | |
| [15] /programm/2012/tazlab/events/235.de.html | |
| [16] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/die-mauer-in-afrika/ | |
| [17] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/morgensonne-und-schrotflinten-im-k… | |
| [18] http://www.planetmodulor.de/ | |
| [19] http://www.exrotaprint.de/ | |
| [20] http://blogs.taz.de/hausblog/ | |
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| anderen nicht zerstört. | |
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| Winfried Kretschmann spricht beim tazlab über Opposition, Mercedes und | |
| seine größte Angst. Sahra Wagenknecht hingegen ist auf der Suche nach | |
| Entschleunigung. | |
| Piraten auf dem tazlab 2012: Einer twittert, der Rest diskutiert | |
| Müssen die Grünen sich vor den Piraten fürchten? Nach deren Auftritt beim | |
| tazlab eher nicht. Stattdessen sehen sich die Piraten harter Kritik | |
| ausgesetzt. |